Google bringt jedes Jahr mehrere neue Pixel-Smartphones auf den Markt, wobei man dank Budget-Ableger mittlerweile bei drei Geräten jährlich ist – Tendenz steigend. Dabei folgt man der merkwürdigen Strategie, dass ältere Generationen sehr schnell vom Markt genommen werden und bis auf wenige Ausnahmen bereits vor Jahresfrist verschwunden sind. Man muss sich fragen, warum Google keine älteren Smartphones verkaufen will.
Die großen Smartphone-Hersteller bringen inklusive Ableger jährlich Dutzende neue Modelle auf den Markt und auch Google ist den beiden Herbst-Flaggschiffen, dem Budget-Ableger und in Zukunft vielleicht dem Notepad oder gar einem Ultra immer breiter aufgestellt. Allerdings hält Google nicht lange an den neuen Smartphones fest, sondern stellt die Produktion schon wenige Monate nach Verkaufsstart wieder ein und nimmt sie noch vor dem Marktstart des Nachfolgers aus dem eigenen Sortiment.
In knapp zwei Monaten kommen die Pixel 7-Smartphones auf den Markt und schon jetzt ist das Pixel 6 zum Teil ausverkauft und in den ersten Google Stores nicht mehr verfügbar. Natürlich möchte man stets die neusten Modelle verkaufen, aber dennoch ist man mit dieser Strategie recht allein auf weiter Flur. Alle großen Smartphone-Hersteller produzieren die ältere Generation weiter und verkaufen diese zum Teil noch mehrere Jahre – das gilt sogar für Apple.
Doch Google verfolgt eine andere Strategie und möchte die jeweiligen Vorgänger fast schon verschwinden lassen. Und so kommt es immer wieder zur Situation, dass der Google Store nur wenige oder in manchen Ländern gar keine Smartphones listet – vor allem im Spätsommer. Das könnte man zeitlich sicherlich besser planen und warum man ein 12 Monate altes Smartphones praktisch totschweigen muss, lässt sich kaum nachvollziehen.
Natürlich muss man das Pixel 6 nach dem Start des Pixel 7 nicht mehr in großen Mengen produzieren, aber so lange es sich gewinnbringend an Mann und Frau bringen lässt, wäre es eine Portfolio-Erweiterung, die den Einstieg erleichtern würde. Wer ein Pixel möchte, aber die a-Serie scheut, kann nur auf Handelspartner hoffen, die die Geräte aber oftmals nur in geringen Mengen und einer einzigen Konfiguration auf Lager haben.
Das ist aber nicht nur mit Blick auf die anderen Smartphone-Hersteller kaum nachvollziehbar, sondern auch mit Googles Strategie in anderen Bereichen. Nest-Hardware, Chromecast und einige andere Produkte werden nach Erscheinen der neuesten Generation weiter verkauft und stehen somit noch für längere Zeit in einer älteren, günstigeren, Variante zur Verfügung. Ich denke nicht, dass man potenzielle Käufer der jeweils neuesten Smartphone-Generation an die älteren Geräte verliert, sondern vor allem neue Nutzergruppen ansprechen kann.
Es wird keine Antwort auf die Frage geben, aber vielleicht ändert sich eines Tages die Strategie. Denn wer ein sorgenfreies Gerät möchte, kauft ein Pixel eher nicht in den ersten Monaten.
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