Nothing gelernt? Die neue Smartphone-Marke tappt in die Update-Falle – ein gefährlicher Weg (Kommentar)

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Es kommt nicht mehr ganz so häufig vor, dass eine neue Marke in den Smartphone-Markt einsteigt und diese mit neuen Ansätzen von hinten aufrollen will – aber in diesem Jahr war es nach längerer Zeit mal wieder soweit. Der OnePlus-Gründer Carl Pei versucht sich mit der neuen Marke Nothing, die tatsächlich einen kleinen Hype auslösen konnte und sich von der Konkurrenz abhebt. In dieser Woche hat sich allerdings auch gezeigt, dass man möglicherweise andere Schwerpunkte setzt, als es viele Nutzer erwarten.


nothing phone

Der Smartphone-Markt wird von Marken dominiert, die seit mindestens zehn Jahren aktiv sind (wenn auch nicht weltweit) und somit längst gefestigt sind. Man könnte aber auch sagen „festgefahren sind“, denn echte Innovationen bleiben seit langer Zeit aus und die meisten Hersteller beschränken sich darauf, für jedes neue Modell leicht an einer Stellschraube zu drehen und diesen als großen Sprung zu verkaufen. Es mag Ausnahmen geben, aber grundsätzlich ist von den großen Marken nicht viel zu erwarten.

Kein Wunder, dass ein neuer Player da sehr Willkommen ist und sofort gehypt wird. Vor allem dann, wenn ein großer Name dahinter steht und den Smartphone-Markt vermeintlich retten will. Zuletzt war das mit Essential der Fall, bei dem bekanntlich nach dem ersten Smartphone nicht mehr viel kam und längst nicht mehr existiert. 2022 versucht OnePlus-Gründer Carl Pei sein Glück mit Nothing und hatte zu Beginn tatsächlich mehr als nur warme Luft und nette Versprechen zu bieten.

Über Geschmack lässt sich streiten, aber das transparente Design des Smartphones und die auf der Rückseite verbauten LEDs sind irgendwie schick. Überhaupt nicht mein persönlicher Fall, aber man hebt sich durch dieses Merkmal stark von der Konkurrenz ab, hat einen „coolen“ Wiedererkennungswert und sorgt dafür, dass die Nutzerschaft erst einmal interessiert ist. Doch wie sich jetzt zeigt, sollte man nicht viel mehr als ein leuchtendes Smartphone erwarten.




Android-Updates sind nicht so wichtig
Wir (und viele andere Medien) haben vor wenigen Tagen vom zukünftigen Android 13-Update für das Nothing Phone berichtet und die Reaktionen in den Kommentaren waren überall gleich. Zusammenfassung: Nothing hat dringenden Nachholbedarf und könnte gleich zu Beginn existenzielle Probleme bekommen. Denn man schafft es nicht, das einzige Smartphone im Portfolio, das sich noch dazu sehr nah am reinen Android orientiert, zeitgerecht auf Android 13 zu aktualisieren. Man sprach vom 1. Halbjahr 2023, was wohl auf April bis Juni hinauslaufen wird. Wäre es früher, hätte man „Q1“ gesagt. Sprich, zu der Zeit, wenn die Android-Welt sich schon über die Android 14 Beta freut.

Dazu kommt, dass sich Carl Pei recht eigensinnig über Updates geäußert hat. Er sieht in den Zahlen nur Schall und Rauch und findet diese gar nicht so wichtig. Dabei sind zuverlässige und schnelle Updates eines der allerwichtigsten Argumente und entscheidet über Erfolg und Misserfolg. Hersteller, die über Jahre mit Updates geschlampt haben, sind heute in der Versenkung verschwunden. Essential hat es damals als erster Hersteller geschafft, die neue Android-Version auszuliefern. Mittlerweile hat Nothing zwar ein wenig zurückgerudert und sich auf „Anfang 2023“ korrigiert und eine Beta für dieses Jahr angekündigt, aber das kann auch einfach eine schönere Formulierung für das gleiche Datum sein.

Ever Settle
Ich halte dieses Verhalten für ein Startup, das erst vor wenigen Wochen sein erstes Smartphone auf den Markt gebracht hat, für sehr fahrlässig. Das berühmte OnePlus-Motto „Never Settle“ scheint Nothing in puncto Android-Updates vollständig umgedreht zu haben. Das ist wirklich sehr schade und könnte die Verkaufszahlen des Smartphones in nächster Zeit etwas einbrechen lassen. Natürlich soll man sich nicht hetzen und eher auf Qualität statt Quantität setzen, aber es gibt auch Grenzen und Erwartungen, die man zeitgerecht erfüllen muss.

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comment 1 Kommentare zum Thema "Nothing gelernt? Die neue Smartphone-Marke tappt in die Update-Falle – ein gefährlicher Weg (Kommentar)"

  • Bei Updates geht es ja nicht immer nur um irgendwelche neuen Features ,nein sie sollen dazu beitragen ,schwere Lücken im Kernel/System und in den Anwendungen zu beheben ,hier sollte Nothing dringend nachbessern und diese momentane Haltung ablegen,ein Update sei nur eine Nummer und nicht so wichtig,das sehe ich leider auch so .

    Ansonsten können sie bald wieder einpacken,nur blink blink LED auf der Rückseite, ist kein wirklich ziehendes Kaufargument mehr heutzutage und noch lange nicht auf einem iPhone Niveau liebe Hersteller !!

    Ich weiß nicht,wie man heutzutage so kleinkariert und arrogant denken kann .

Kommentare sind geschlossen.