Google Meet: Der Videomessenger integriert YouTube Music, Spotify, gemeinsame Spiele & mehr (Teardown)
Der Videomessenger Google Meet ist vor mehreren Jahren in einer Business-Umgebung gestartet und ein fester Bestandteil des Workspace-Pakets. Schon seit längerer Zeit drängt man in den Bereich der Privatnutzer vor und jetzt gibt es eindeutige Hinweise auf neue Apps und Spiele, die über den Messenger als Plattform ausgeführt werden können. Man kann nur hoffen, dass sich das nicht in die falsche Richtung entwickelt.
In diesen Tagen wird Google Meet umbenannt und erhält ein neues Icon. Schon sehr bald soll Google Duo in Google Meet umbenannt werden und alle Funktionen des Business-Managers in diese App bringen, nach dessen Abschluss die alte App eingestellt wird. Das ist ein etwas merkwürdiger Prozess, den wir euch in diesem Artikel ausführlich aufgelistet und auseinandergenommen haben. Doch mit diesem Wandel wird nicht Schluss sein, denn offenbar legt man jetzt erst richtig los.
Ein Teardown der App hat ergeben, dass man an neuen Möglichkeiten arbeitet, um den Messenger-Nutzern die gemeinsame Nutzung von Apps und Spielen zu ermöglichen. Aufgelistet werden unter anderem Spotify, YouTube Music, eine Aufgabenverwaltung (natürlich nicht Google Tasks 😉 ) sowie eine Reihe von Spielen wie UNO oder Kahoot. Diese Anwendungen sollen direkt aus einer Konversation heraus gestartet werden können und dann das oder die mehreren Gegenüber mit einbinden.
Wie der Teardown ergeben hat, wird nichts davon direkt in Meet integriert, sondern Meet agiert nur als Vermittler für eine neue Partie und wird gewissermaßen die Fernsteuerung übernehmen. Man leitet die Nutzer also in eine andere App oder ein anderes Spiel weiter. Durch diesen Ansatz hält man die eigene Plattform schlanker und dürfte mehr Potenzial für schnelle zukünftige Erweiterungen haben.
Geht Google wieder den falschen Weg?
Sicherlich ist manches davon sehr praktisch, aber ich persönlich sehe Google Meet mit einer solchen Entwicklung auf einem gefährlichen Weg. Das erinnert ein wenig an den Spaß-Messenger Google Allo, der irgendwie alles abseits der Kommunikation in den Mittelpunkt gestellt, aber das eigentliche Kernprodukt vollkommen vernachlässigt hat. Braucht man in einem hauptsächlich für Business-Nutzer ausgelegten Messenger bzw. in einer Videotelefonie-App wirklich Spiele? Umgekehrt kann man es auch so betrachten, dass Google Meet zur Kommunikationsplattform für externe Apps wird und sichn somit verbreitet. Aber es wird wohl eher andersherum sein.
Interessant ist auch, warum man eine Aufgaben-App wie GQueues integriert, aber die eigene Plattform Google Tasks bisher nicht aufgeführt ist. Schön und gut, dass man sich für die Konkurrenz öffnet und den Nutzern eine Wahl lässt, aber gerade Google Tasks könnte etwas Unterstützung sicherlich benötigen. Vor allem, weil es Teil des Workspace-Universums ist und schon längst in Apps wie GMail oder den Kalender integriert wurde.
Bisher ist es nur ein Teardown, aber die Entwicklung scheint laut den Hinweisen im Quellcode weit vorangeschritten zu sein.
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