Der Google Chromecast gehört zu den ältesten Hardware-Produkten des Unternehmens und hat dementsprechend schon eine lange Geschichte hinter sich. Den wichtigsten Schritt hat man aber erst vor knapp zwei Jahren getan und jetzt zeichnet sich ab, dass mit dem bevorstehenden Release eines Chromecast Lite der nächste wichtige Schritt getan werden soll. Ist das Produkt endlich auf dem richtigen Weg, um wieder hochrelevant zu werden?
Der erste Google Chromecast war damals, 2013, ein riesiger Erfolg und dürfte sowohl für Nutzer als auch das Unternehmen das Signal ausgesendet haben, dass man die Marke Google ins Wohnzimmer lassen kann. Doch das Konzept war damals Segen und heute Fluch, denn der Chromecast ist zwar sehr populär, bietet aber nur sehr wenige Möglichkeiten. Vom ersten Tag an war der Chromecast einfach nur ein Cast-Empfänger, der die von anderen Geräten übertragenen oder angeforderten Inhalte auf dem Fernseher wiedergibt.
Im Laufe der Jahre kamen einige Features dazu, aber am Grundkonzept musste man schon aus rein technischen Gründen festhalten. Das änderte sich erst mit dem Chromecast mit Google TV, der die Formgebung eines Dongles beibehielt, aber plötzlich deutlich besser ausgestattet war und ein eigenes Android TV-Betriebssystem inklusive Google TV-Aufsatz mitbrachte. Der Chromecast wurde vom Empfänger zum Mediengerät aufgewertet und ging damit in die Richtung, die man unter anderem vom großen Konkurrenz Amazon Fire TV Stick kennt.
Leider hat Google die internen Komponenten überschätzt oder das Betriebssystem Android TV inklusive Google TV-Aufsatz unterschätzt, denn die Performance war von Tag 1 an nicht wirklich gut. Das soll zwar mit den jüngsten Updates besser werden, aber so lange es keinen besser ausgestatteten Nachfolger gibt, sollte man keine Quantensprünge erwarten.
Jetzt steht ein Chromecast Lite vor der Tür, der die Vorzüge beider Generationen kombinieren soll: Günstiger Preis und eigenständiges Betriebssystem. Mit Blick auf die Performance-Probleme ist das zwar ein vorzeitiger Grund zur Sorge, aber rein strategisch ist es wohl endlich der richtige Weg. Denn auch der Amazon-Stick ist kein Performance-Wunder, kostet in der Lite-Variante aber auch nur ein Viertel des Preises von Googles Dongle.
Ich denke, dass man jetzt auf dem richtigen Weg ist und den Chromecast vielleicht zu einem sehr günstigen Preis anbieten kann. Bisher ist bekannt, dass bei der Bildqualität abgespeckt wird und der Dongle maximal 1080p unterstützt. Wenn wir mal ehrlich sind, ist das für den durchschnittlichen Nutzer ohne Kino-Fernseher ausreichend. Vermutlich werden mir viele in dem Punkt widersprechen, aber man darf nicht von sich selbst als Technik- oder Filmbegeistertem Nutzer auf die riesige Masse schließen. Und genau die will man ansprechen.
Man kann nur hoffen, dass Google für den neuen Budget-Chromecast sehr knapp kalkuliert und einen Tiefreis aufruft. Man darf von 29 Euro träumen, mit denen man mit dem direkten Konkurrenten auf Augenhöhe ist. Und dann darf im nächsten Jahr gerne mit einem deutlich besser ausgestattetem größeren Chromecast nachgelegt werden.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-16 / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Affiliate Links, vielen Dank für eure Unterstützung!