Wer die Google-Produkte intensiv nutzt und vielleicht noch dafür bezahlt, kann schnell in Verlegenheit kommen, die Cloud als einziges Backup oder gar einzigen Datenspeicher für die Originale zu verwenden. Das ist bequem, normalerweise problemlos und sorgt dank Cloud-Sync dafür, dass die Daten auf allen Endgeräten zur Verfügung stehen. Doch erst vor wenigen Tagen wurde uns wieder vor Augen geführt, dass diese Bequemlichkeit schnell zum Risiko werden kann.
Die Cloud ist toll. Wer Google-Produkte nutzt, wird dem sicherlich zustimmen und die Vorteile zu schätzen wissen. Allerdings muss man sich stets vor Augen führen, dass Cloud einfach nur bedeutet, dass die Daten auf dem Speicher eines anderen abgelegt werden – zumeist eines Unternehmens. Man muss sich nicht um Speicherplatz kümmern, Backups und Datensicherheit werden ausgelagert, sodass man sich um kaum etwas kümmern muss. Lediglich monatlich bezahlen (oder bis zur Gratisgrenze nutzen) und den Rest macht jemand anders.
Das ist so bequem, dass viele Menschen Google als einziges Backup verwenden. Es kann aber auch so bequem werden, dass die Google-Cloud zum einzigen Datenspeicher wird. Fotos, Videos, Dokumente und sonstige Dateien brauchen immer mehr Speicherplatz, den man sich gerne einspart. Vor allem gilt das für E-Mails, die die allermeisten Menschen durch GMail & Co überhaupt nicht mehr Offline in der Hand haben und lediglich in der Cloud nutzen. Kann man so machen, birgt aber ein gewisses Risiko.
Wir haben erst vor wenigen Tagen von einem Fall berichtet, in dem ein Mann aufgrund eines blöden Missverständnisses den Zugriff auf sein Google-Konto verloren hat. Schlimmer noch, alle Daten wurden gelöscht und der Schritt ist somit irreversibel. Missverständnisse können passieren, aber Googles Nicht-Reaktion und festhalten an der Sperre, bis die Daten gelöscht wurden, geben der ganzen Geschichte die Würze, die die Nutzer zum Nachdenken bringen sollte. Was genau passiert ist, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.
Verlasst euch nicht zu sehr auf Google
Man muss festhalten, dass solche Sperren vermutlich täglich mehrfach passieren, aber dennoch betrachtet auf die Masse der mehr als zwei Milliarden Google-Nutzer als Einzelfälle einzustufen sind. Dabei spreche ich nur von den Fällen, in denen die Sperre ungerechtfertigt ist und nicht durch illegale Nutzung in jeglicher Form herbeigeführt wurde. Allerdings kann es jedem Nutzer passieren, gegen die Nutzungsbedingungen zu verstoßen, ohne sich einer Schuld bewusst zu sein. Details dazu findet ihr in diesem Artikel.
Das Problem ist, dass es keine Vorwarnung gibt, sondern man direkt im Regen steht und dort auch von Google gelassen wird. Sucht nur mal nach Erfahrungsberichten, denn es ist gar nicht so leicht, eine solche Sperre wieder abzuschalten. Vor allem dann nicht, wenn man keinen Ansprechpartner hat. Selbst Polizei und Behörden waren im erwähnten Fall mit dem gesperrten Konto des Vaters machtlos und konnten Googles Entscheidung nicht aufweichen.
Niemand soll sich genötigt fühlen, Google den Rücken zu kehren oder nach besseren Alternativen zu suchen, aber ihr solltet euch selbst etwas sensibilisieren. Die einzige Alternative ist das lokale Hosting mit eigenem Backup, denn die hier beschrieben Situation lässt sich auf jeden anderen Cloud-Anbieter übertragen. Daher sage ich, „es gibt keine Alternative“. Stellt euch einfach vor, ihr verliert von jetzt auf gleich den Zugriff und dann schaut, ob ihr noch immer alles Wichtige beisammen habt. Wichtige Dokumente, E-Mails, Fotos und Videos voller Erinnerungen. Wer das nur bei Google ablegt, sollte sich um ein Backup bemühen. Im Optimalfall findet sich das lokal auf eurem Rechner, auf einem USB-Stick oder (besser als gar nichts) zusätzlich in einer weiteren Cloud.
Doch wenn Google ein Konto von jetzt auf gleich sperrt, verliert man mehr als nur die Daten und kann auch plötzlich einige Geräte nicht mehr nutzen und selbst der Login in viele andere Dienste wird problematisch…
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