Android & iMessage: Jetzt macht Google richtig Druck – große Werbekampagne soll Apple umstimmen (Galerie)
Google versucht seit längerer Zeit, Apple davon zu überzeugen RCS mit iMessage zu unterstützen und macht jetzt richtig Druck: Kürzlich hatte man eine neue Werbekampagne inklusive Infoseite veröffentlicht, die öffentlichen Druck gegenüber Apple aufbauen soll und – Ziel erreicht – durch die Medien gegangen ist. Aber Google fängt jetzt erst richtig an, denn in wenigen Tagen wird man New York City mit dieser Kampagne zupflastern.
Der Streit zwischen Google und Apple bezüglich der Unterstützung von RCS durch iMessage dürfte intern schon seit langer Zeit schwelen – darauf gab es immer wieder Hinweise. Weil man bei Apple offenbar auf taube Ohren stößt und man in Cupertino schon gar nicht mehr den Hörer abnimmt, wenn Googles Messenger-Team anruft, geht man seit einiger Zeit andere Wege: Durch wiederholte Aussagen in den Medien und seit neuestem durch eine große Werbekampagne versucht man, öffentlichen Druck aufzubauen.
Googles Kalkül ist klar: Man wird Apple selbst nicht überzeugen können und auch die paar Zehntausend (lasst es auch gerne Hunderttausend sein) Nutzer, die Apple nun auf Twitter „belästigen“, werden daran nichts ändern. Viel wichtiger ist die breite öffentliche Meinung. Wenn die Masse der Meinung ist, dass Apple auf dem falschen Weg ist und vielleicht auch die Medien dauerhaft darauf anspringen, steht man in Cupertino plötzlich als das da, was Google suggerieren möchte: Das böse Unternehmen, das die Kommunikation blockiert. Erst an diesem Punkt dürfte man im Apple-Campus ernsthaft über eine Unterstützung oder eine öffentliche Antwort nachdenken.
Um die kürzlich gestartete Kampagne zu unterstützen, wird Google ab dem 25. August etwa 500 digitale Anzeigen jeder Größe mieten und die Botschaft dort unterbringen. Im Folgenden findet ihr einige Bilder von den Motiven, die man dort zeigen möchte. Man setzt auf eine Chat-Darstellung, die eine Konversation zwischen Android und Apple zeigt. Auch in den Textnachrichten wird wieder deutlich, dass Google selbst auf Granit beißt („hey Apple, Android again“). Alle Motive enden damit, dass Apple eine Antwort tippt und man gespannt sein soll, wie diese lauten wird.
Dass Google die RCS-Unterstützung erzwingen möchte, ist seit längerer Zeit zu bemerken. Doch dass man sich das Ganze nun potenziell viele Hunderttausend oder gar Millionen Dollar kosten lässt und eine solche Kampagne fährt, macht es unmissverständlich. Rein finanziell kann Google nicht von einer möglichen Apple-Unterstützung profitieren, aber man sieht in dem eigenen vorangetriebenen Standard wohl die einzige Möglichkeit, noch einmal im Messenger-Markt Fuß zu fassen. Die Erfolgsaussichten sind meiner Meinung nach aber alles andere als rosig.
Die Geschichte ist sicherlich noch lange nicht zu Ende, doch mit einer öffentlichen Antwort seitens Apple würde ich so schnell nicht rechnen. Denn auf diese wartet man in Googles Marketing-Abteilung nur, um diese entweder negativ auszuschlachten oder den eigenen Sieg zu feiern – je nachdem, wie die Antwort aussieht. Aber den Gefallen wird man Google nicht tun.
P.S. Die Kampagne läuft übrigens vom 25. August bis zum 6. Oktober. Der 6. Oktober ist der Tag, an dem laut letzten Leaks die Vorbestellungen für Pixel 7 und Pixel Watch starten sollen. Das kann Zufall sein, aber ich sehe das als weitere kleine Bestätigung dieses Datums.
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Ich glaube kaum das sich Apple davon beeindrucken lässt ,geschweige denn sich umstimmen lässt und das ist auch gut so,iMessenger gehört nun mal zu Apple ,soll Google sich selbst etwas aufbauen ,aber sie bekommen halt nichts gebacken und scheitern immer wieder ….erbärmliches vorgehen von Google .
Ich denke, dass weder ein ‚aufgebohrtes SMS‘ wie RCS, nicht ein Silo wie iMessage oder WhatsApp die Lösung sind. Man braucht einen offenen Standard, wie z.B. den IETF Standard XMPP. Ein offenes Protokoll, dass jeder implementieren kann und darf. Früher haben sogar Google und Facebook XMPP unterstützt bevor sie angefangen haben die Mauern um ihre Silos hochzuziehen. Bei http und email funktionieren offene Standards, warum beim messaging jeder sein eigenes Süppchen kochen muss ist mir nicht klar.