Wir haben bereits darüber berichtet, dass sich die Probleme rund um die Android-Updates in den letzten Monaten häufen und mit einer gefühlten Tendenz eher schlechter als besser werden. Meist handelt es sich um Verzögerungen und vermeidbare Probleme, bei denen man sich fragen muss, wie diese überhaupt erst entstehen können. Denn Google kontrolliert alle Bereiche und hat es daher selbst und ohne Einwirkungen von Außen in der Hand.
Auch wenn es an der Oberfläche nicht immer so wirkt, ist Android ein Mammut-Projekt, das nicht so einfach in den Griff zu bekommen ist und vor allem durch Googles schnelle Weiterentwicklung ständigen Anpassungen unterworfen ist. Die schnelle Weiterentwicklung ist grundlegend positiv zu sehen, sorgt aber auch für Kritik. Denn wenn man schneller entwickelt, als die Smartphone-Hersteller hinterherkommen können, vergrößert man auch in diesem Bereich das Problem der Fragmentierung.
Doch während andere Smartphone-Hersteller ihre Strategien angepasst haben und Updates nicht mehr monatlich, sondern eher zwei-monatlich oder nur einmal pro Quartal ausliefern, hat Google das eigene Update-Versprechen. Doch ausgerechnet dieses wichtige Argument für die Pixel-Smartphones kann man in den letzten Monaten kaum einhalten. Oftmals galt das für die Pixel 6-Smartphones und im August übertrug es sich auch auf andere Pixel-Generationen. Und wie ich es schon oft erwähnt hatte: Das Hauptproblem ist die Kommunikation, die nicht besser wird oder vielleicht gar nicht werden kann.
Google kann den selbst auferlegten Druck der Updates in den letzten Monaten kaum Standhalten, obwohl man nur vergleichsweise wenige Geräte zu pflegen hat, die noch dazu auf der gleichen Plattform aufsetzen. Es sind nur die Pixel-Smartphones von drei Generationen, die sich jeweils sehr ähnlich sind. Sobald eine wichtige Komponente verändert wird, sowie der Wechsel auf den Tensor-Prozessor, wird es offenbar problematisch.
Google kontrolliert alle Komponenten
Im Gegensatz zu allen anderen Smartphone-Herstellern kontrolliert Google alle Schritte und Komponenten: Man plant und entwickelt das Betriebssystem, übernimmt den Vertrieb der Updates, hat beste Quellen, versorgt nur die eigenen Smartphones, die wiederum zu wachsendem Anteil aus Komponenten bestehen, die man selbst kontrolliert. Kein anderer Hersteller außer Apple hat diesen Schwung an Vorteilen rund um die Auslieferung der Updates. Im Gegenteil ist es sogar noch so, dass man durch die Kontrolle des Ökosystems frühzeitig über Probleme und Besonderheiten anderer Hersteller und Komponenten informiert ist.
An welcher Stelle liegt also das Problem, dass man sowohl bei Zuverlässigkeit als auch Geschwindigkeit der ausgerollten Updates aktuell hinter die Konkurrenz zurückgefallen ist? Das war lange Zeit nicht der Fall und wird hoffentlich in Zukunft auch nicht der Fall sein, aber gefühlt geht es seit dem Umstieg auf Tensor bergab. Wer von anderen Herstellern zuverlässige Updates einfordert, muss mit gutem Beispiel vorangehen.
Man kann nur hoffen, dass man sich da schnell wieder fängt und diesen einzigartigen Vorteil in Zukunft wieder ausspielen kann. Hoffentlich nicht erst dann, wenn Tensor die einzige Plattform ist, für die man entwickeln muss. Denn das würde nach aktuellem Stand noch gut zwei Jahre in Anspruch nehmen.
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