Pixel-Smartphones: Neues Google-Projekt könnte den Verkaufspreis deutlich senken; so kann es funktionieren
Google hat mit den Pixel-Smartphones schon vieles ausprobiert und auch bei den Verkaufspreisen eine Achterbahnfahrt hingelegt. Vermutlich wird der Trend in den nächsten Jahren eher wieder nach oben gehen, doch durch ein ganz neues Produkt könnten die Smartphones in Zukunft deutlich günstiger angeboten werden. Dabei würde passenderweise Googles etabliertes Geschäftsmodell zum Tragen kommen.
Vor einigen Tagen haben wir darüber berichtet, dass ein von Google finanziertes Unternehmen Werbeanzeigen auf dem Sperrbildschirm anbietet und die Umsätze zum größten Teil an die Netzbetreiber abführt, die das Gerät dadurch noch besser subventionieren können. Das ist sicherlich kein ganz innovatives Geschäftsmodell, aber in dieser Dimension bisher einzigartig und soll mit dem bevorstehenden Start in den USA gefestigt werden.
Google dürfte nicht ohne Grund an diesem Unternehmen beteiligt sein, denn es ist nicht nur ein finanzielles, sondern auch ein strategisches Investment. In Indien und einigen anderen Ländern sollen nach Angaben des Unternehmens 400 Millionen Menschen bereits Werbeanzeigen auf dem Sperrbildschirm präsentiert bekommen und wenn auch die Menschen in anderen Ländern eine solche Form akzeptieren, wird das zum wichtigen Geschäftsmodell und einer neuen Säule für Android.
Aber Google könnte nicht nur das Produkt anbieten und die Umsätze an die Netzbetreiber weiterleiten, sondern das auch für sich selbst nutzen. Mit den Pixel-Smartphones und dem hauseigenen Google Store hat man alle Möglichkeiten, die unter anderem auch Amazon für seine Fire-Tablets nutzt.
Werden Pixel-Smartphones dadurch günstiger?
Eine solche zusätzliche Finanzierung wäre vor allem bei den Budget-Smartphones der a-Linie interessant. Warum nicht den Nutzern 50 oder 100 Euro / Dollar weniger abnehmen, wenn sie sich dafür Werbeanzeigen auf dem Sperrbildschirm anzeigen lassen und das Gerät für mindestens 24 Monaten nutzen? Dadurch ließen sich Preisbereiche erreichen, in denen man mit Geräten konkurrieren kann, denen man weit überlegen ist. Grundsätzlich ist es sicherlich auch eine Überlegung für die große Pixel-Serie wert.
Dass man solchen Angeboten nicht abgeneigt ist, hat man schon vor einigen Wochen mit dem Start des Pixel Pass in den USA bewiesen. Nutzer können die Smartphones gewissermaßen abonnieren, was von Google selbst als „neue Art, ein Smartphone zu besitzen“ bezeichnet wird. Es wäre kein großer Schritt mehr, das Ganze um das werbefinanzierte Angebot zu erweitern und würde noch dazu beitragen, dass Google auch im Werbegeschäft weitere Zuwächse verzeichnen kann.
Gehen wir noch einen Schritt weiter, kann so etwas auch für viele andere Smartphone-Hersteller interessant werden, die dann wiederum bei Google anklopfen. Manch ein Hersteller ist einer Werbefinanzierung bekanntlich schon heute nicht abgeneigt, aber diese haben aufgrund des völlig anderen Geschäftsmodells wohl eher Probleme, ausreichend Werbepartner zu finden. Ich bin gespannt, wie sich das entwickelt und ob das tatsächlich mal ein großes Thema wird.
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Eines Tages wird es auch im Glücks Kecks Werbeanzeigen geben.
Klaus