Google will Werbegeschäft abspalten: Umstrukturierung soll vor drohenden Kartellverfahren schützen (Bericht)
Auch ohne Blick auf die Quartalszahlen dürften allen Nutzern bekannt sein, dass Google den größten Teil des Umsatzes mit Werbung erwirtschaftet. Allerdings tritt Google dabei in einer Mehrfachrolle auf, die immer wieder für Kritik sorgt und in den USA schon bald zu einem großen Verfahren führen könnte. Um dem vorzubeugen, soll man nun tatsächlich erwägen, das Werbegeschäft auszulagern. Aber nicht weit.
Die allermeisten Google-Apps finanzieren sich über Werbeanzeigen, sind an größere werbefinanzierte Google-Apps angeschlossen oder werden zur Nutzerbindung und Profilbildung subventioniert. Das funktioniert ganz offensichtlich seit über zwei Jahrzehnten exzellent und sorgt für Milliardenumsätze, aber auch für Kritik. Schon seit vielen Jahren fordern Konkurrenten, dass das Werbegeschäft abgespalten werden sollte – und genau das könnte Google tatsächlich tun.
Wie das WSJ erfahren haben will, soll Google / Alphabet nun gegenüber US-Regulierungsbehörden vorbeugend den Vorschlag unterbreitet haben, das Werbegeschäft in ein eigenes Unternehmen auszulagern, das als Tochter von Alphabet und somit als Google-Schwester betrieben wird. Das ist nicht wirklich weit weg, aber dennoch wäre es die lange geforderte Trennung und würde sicherlich zukünftig einige Zugeständnisse ermöglichen.
Wie weit diese Pläne fortgeschritten sind, ist nicht bekannt. Man kann aber davon ausgehen, dass eine solche Aufspaltung mehrere Quartale benötigt und in manchen Bereichen für größere Veränderungen sorgen könnte. Interessant ist vor allem, was das Unternehmen „Google“ (ohne das Werbegeschäft) nach einer solchen Restrukturierung wert ist und umsetzt.
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