Google hat mit dem vor einigen Wochen angekündigten Wandel von Google Pay zu Google Wallet begonnen, der zwar den großen Kreis der Bezahlplattform wieder schließt, aber dennoch von einigen Nutzern kritisch beäugt werden dürfte. Man läuft schon wieder Gefahr, eine sehr wichtige App-Kategorie durch einen ständigen Strategiewechsel zu schwächen. Denn als durchschnittlicher Nutzer kann man schnell die Übersicht verlieren.
Die Bezahlplattform Google Pay hat schon eine lange Geschichte hinter sich, die bis vor den Smartphone-Boom reicht und ihre Wurzeln im Online-Payment für den Browser hat. Manch einer wird sich noch an Google Checkout erinnern, vielleicht auch an den Vorgänger Android Pay oder an die Plattform Google Wallet. Letzte hat nicht viel mit dem neuen Produkt zu tun, sondern stellt lediglich den Markennamen – denn diese könnten Google nach häufigen Umbauten irgendwann ausgehen.
Aus all den Bezahllösungen wurde Android Pay und startete in den USA. Kurz vor dem internationalen Start, der auch in Deutschland ankam, wurde die Plattform in Google Pay umbenannt und der Markenname sehr schnell etabliert. „Google Pay“ dürfte auch vielen Menschen ein Begriff sein, die sich nicht mit der Technologie-Branche beschäftigen wollen. Der Wandel in GPay war daher nicht unbedingt notwendig und kam daher auch nur in den USA und wenigen weiteren Ländern an.
Doch mit Google Pay ging es nicht weiter, GPay war unpopulär, Tez in Indien gerade eingestellt und in Google Pay integriert und sowohl große Teile des Entwicklerteams als auch kürzlich der Produktmanager haben das Unternehmen verlassen. Der Neustart mit Google Wallet soll es jetzt richten und neue Möglichkeiten schaffen, um der Plattform wieder eine Perspektive für zukünftige Entwicklungen zu geben.
Google Pay wird zu Wallet, bleibt aber dennoch bestehen
Jetzt hat man damit begonnen, Google Pay in Google Wallet umzubenennen. Nutzer sehen dann sowohl ein neues Logo als auch eine neue Bezeichnung auf ihrem Homescreen und an anderen Stellen des Smartphones. Zwar bleibt die Funktionalität vollständig bestehen und die Bezahlung wird weiterhin über das integrierte Produkt Google Pay abgewickelt, aber als Endnutzer muss man sich dennoch an einen neuen Markennamen gewöhnen.
Der Wandel zu Wallet ist zum Teil nachvollziehbar, aber vielleicht hätte man es auch andersherum umsetzen können. Wallet hätte ein Teil von Pay werden können, statt umgekehrt. Denn bei der Masse der Nutzer kommt einfach nur an, dass Google schon wieder umgebaut hat und alles nicht mehr so funktioniert, wie man es gewohnt war. Ich denke, diese Nutzergruppe ist in der Überzahl und sollte nicht ständig mit neuen Produkten genervt werden. Denn damit hat Google schon jegliche eigene Messenger-Pläne vollständig und dauerhaft versenkt.
Dass mitten in diesem wichtigen Wandel auch ein Wechsel an der Spitze ansteht, denn der Produktmanager hat das Unternehmen in Richtung Pinterest verlassen, könnte schon jetzt den nächsten Strategiewechsel an den Horizont setzen. Hoffen wir es nicht…
» Googles Messenger-Karussell: Das sind Googles fünf aktuelle Messenger und Kommunikationsplattformen