Google schon im Krisenmodus: Einstellungen werden vollständig gestoppt & Personalstand wird überprüft
Google wechselt in den Krisenmodus: In den letzten Tagen wurde immer deutlicher, dass das Unternehmen vor einigen wirtschaftlichen Herausforderungen steht und Kosten einsparen muss – was mittlerweile mehrfach bestätigt wurde. Wie jetzt bekannt wurde, gilt ab sofort ein vollständiger Einstellungs-Stopp sowie eine interne Prüfung zur gesamten Belegschaft. Realistisch betrachtet dürfte das bedeuten, dass ein Stellenabbau bevorsteht.
So schnell kann es gehen: Erst vor drei Monaten wurden glänzende Quartalszahlen vermeldet und jetzt, wenige Tage vor der Verkündung der aktuellen Quartalszahlen, gibt es immer mehr Berichte über dringend benötigte Kosteneinsparungen. Dieser für die Öffentlichkeit gezeigte Pro-Aktionismus dürfte wohl ein Vorbote dafür sein, dass die Quartalszahlen oder zumindest die Aussichten nicht ganz so rosig sind, wie man es von Google gewohnt ist.
Jetzt hat das Unternehmen einen zweiwöchigen Einstellungs-Stopp verkündet. In diesen zwei Wochen wird kein neuer Mitarbeiter eingestellt, sondern der gesamte Prozess eingefroren. Zwei Wochen klingt nicht viel, aber dazu muss man Googles enorme Größe beachten: Allein im zweiten Quartal, also innerhalb von drei Monaten, wurden 10.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Nach Milchmädchenrechnung entspricht eine Zwei-Wochen-Pause damit etwa 1.600 Mitarbeiter weniger.
Aber nach der Pause geht es nicht wie gewohnt weiter: Sundar Pichai hatte bereits verkündet, dass man die Geschwindigkeit für Einstellungen deutlich herunterfahren wird. Es sollen in diesem Jahr und wohl auch 2023 nur noch kritische Posten neu besetzt werden, auf die man nicht verzichten kann. Das Wachstum einzelner Produkt-Teams hingegen wird erst einmal gestoppt. Offenbar sind die Kosten aus dem Ruder gelaufen und man muss sich auch fragen, wozu man jährlich um mehrere Zehntausend Mitarbeiter wachsen muss, wenn es für die Nutzer seit Jahren keine spürbaren Auswirkungen hat.
Kommt ein größerer Stellenabbau?
Vielleicht hat man auch bemerkt, dass man zu viele Positionen im Unternehmen besetzt hat. Wie in jedem großen Unternehmen dürfte es auch bei Google zahlreiche Mitarbeiter geben, auf die man – bei allem Respekt – verzichten könnte, die nur mitgeschliffen werden oder überschneidende Aufgabenbereiche haben. Wer in großen Unternehmen gearbeitet hat, der weiß was ich meine. Und genau diese gilt es zu finden, wenn die Umsätze und Gewinne nicht mehr wie gewohnt sprudeln.
We’ll use this time to review our headcount needs and align on a new set of prioritized Staffing Requests for the next three months.
Obige Aussage stammt von Googles Vize-Präsident – und damit Stellvertreter von CEO Sundar Pichai – Prabhakar Raghavan höchstpersönlich. Man will nicht nur die Einstellungen für zwei Wochen aussetzen und in den nächsten Monaten verlangsamen, sondern hat sich auch „review our headcounts“ auf die Fahnen geschrieben. Das könnte man damit übersetzen, dass der Personalstand überprüft werden soll. Das wiederum ist einfach nur schön formuliert für: „Wir haben zu viele Mitarbeiter, es müssen einige gehen“.
Von Stellenabbau ist zwar noch keine Rede, aber nach diesen Aussagen führt eigentlich kein Weg daran vorbei. Das bedeutet mehr internen Druck und dies wiederum eine schlechtere Stimmung im Unternehmen. Hoffen wir, dass sich das nicht auf die Produktentwicklung auswirkt.
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