Wer Google Drive umfangreich nutzt, dürfte die App nicht nur für die Ablage, sondern auch zur Organisation des Cloudspeichers verwenden. Dank des Dateien-Ordner-Konzepts ist das ohne große Umgewöhnung möglich, doch in der Standardansicht sind Dateioperationen dennoch wenig komfortabel. Jetzt erhält die App einen Splitscreen-Modus, der für manche tatsächlich eine Revolution sein könnte und zuerst auf Tablets ankommt.
Dateimanager sind ein fester Bestandteil jedes Betriebssystems und wenn man so will, ist Google Drive der Dateimanager für die Google-Cloud. Man bietet das vom Windows Explorer & Co bekannte Standardkonzept, das aber auch seit Jahrzehnten von Nutzern kritisiert wird. Ältere Generationen sind noch mit Dateimanagern aufgewachsen, bei denen die Splitscreen-Ansicht zum absoluten Standard gehörte (schöne Grüße vom Norton Commander). Aber auch Powernutzer, die einmal mit einer solchen Oberfläche gearbeitet haben, werden sie nicht missen wollen.
Natürlich lassen der Windows Explorer und Google Drive auf dem Desktop in zwei Fenstern nebeneinander legen, aber das ist nicht mit einer nativen Splitscreen-Ansicht vergleichbar. Dazu kommt, dass es beispielsweise nicht möglich ist, eine Datei von einem Google Drive-Browserfenster in ein anderes zu ziehen. Es gilt also: Selbst am Desktop gibt es keine praktikable Splitscreen-Nutzung. Jetzt dürfen sich ausgerechnet Android-Nutzer zuerst darüber freuen.
Im Rahmen der praktischen Tablet-Anpassungen für Workspace-Apps erhält Google Drive eine solche Splitscreen-Ansicht. Unter Android kommt noch einmal das Novum dazu, dass die Google Drive-App praktisch zwei Mal parallel ausgeführt werden kann – was normalerweise nicht möglich ist.
Für die meisten Nutzer dürfte das nur eine kleine Verbesserung sein, für manch andere ist es dagegen ein großer Schritt, der die Dateiverwaltung mit Google Drive unter Android erleichtert. Vermutlich wird es das auf absehbare Zeit aber nur am Tablet geben, denn auf dem Smartphone ist trotz größere Displays kaum Platz für eine solche Ansicht. Ich kenne auch Niemanden, der zwei Apps am Smartphone parallel nutzt – obwohl das seit mehreren Generationen möglich ist.
Desktopnutzer mit neidischem Blick können sich am besten mit dem Google Drive Desktop-Client behelfen und für solche Operationen doch wieder auf den Windows Explorer zurückgreifen. Denn dieser bietet immerhin Drag & Drop zwischen den Fenstern.