Google hat mit den Pixel 6-Smartphones nicht nur den Geräten ein neues Design spendiert, sondern auch die Schutzhüllen überarbeitet und in Form als auch Stil angepasst. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, allerdings nur in den ersten zwei Monaten. Zahlreiche Nutzer haben sich über die schlechte Qualität der Schutzhüllen beschwert und jetzt gibt es umfangreiche „Insider-Informationen“ darüber, wie es zu den Verfärbungen und Verformungen kommen konnte.
Der Neustart der Pixel-Serie ist geglückt, doch von den Schutzhüllen kann man das leider nicht behaupten. Google verkauft die Pixel 6-Schutzhüllen für 30 Dollar das Stück, sodass man sich als Käufer durchaus eine hohe Qualität und Langlebigkeit erwarten kann. Leider ist das nicht der Fall, denn schon wenige Monate nach dem Kauf weisen viele Schutzhüllen starke Verfärbungen auf und sind an einigen Stellen völlig deformiert (siehe die unten eingebundene Galerie).
Man könnte es für Einzelfälle halten, aber überall im Web (auch hier im Blog) haben sich zahlreiche Nutzer gefunden, die die Probleme bestätigt haben. Dabei muss man bedenken, dass niemand die Schutzhüllen bisher länger als knapp über sieben Monate im Einsatz hat. Nach drei Jahren könnte man das vielleicht noch akzeptieren, aber nicht nach einem halben Jahr. Welche Probleme die Hüllen aufweisen, findet ihr ausführlich erklärt in diesem Artikel.
Jetzt konnte AndroidPolice eine Insider-Quelle auftreiben, die zwar nicht mit der Produktion der Google-Hüllen in Verbindung stehen soll, aber eine Expertise in diesem Bereich hat. Es läuft darauf hinaus, dass Google gemeinsam mit dem Hüllen-Produzenten, der nicht bekannt ist, mehrere falsche Entscheidungen getroffen hat. Die gewählten Farben, die Transparenz, das genutzte Material und auch das Design weisen Schwächen auf, bei denen diese Probleme wohl zu erwarten waren. Schaut euch beispielhaft die folgenden Bilder an.
AP hat einen sehr umfangreichen und tief in die Details gehenden Artikel veröffentlicht, in dem es vor allem um die Materialwahl solcher Schutzhüllen geht. Hersteller mit langer Expertise und hohen Qualitätsansprüchen setzen auf einen Materialmix, würden niemals eine solch helle Farbe mit Transparenz produzieren und die Aussparungen für Buttons und Anschlüsse anders gestalten. Qualitativ sind Googles Schutzhüllen in Ordnung, aber das gewählte Material ist für diesen Einsatz einfach unpassend. Damit ist das ganze Dilemma schon gut zusammengefasst.
Nach den recht beliebten Fabric-Hüllen der letzten Jahre, wollte man die Pixel 6-Smartphones im wahrsten Sinne des Wortes scheinen lassen, was auch durch Glossy-Hüllen erreicht werden sollte. Hätte man Matt gewählt, wären weniger Probleme aufgetreten. Hätte man die Aussparungen für Buttons mit einem weicheren Material versehen, gäbe es kaum Verformungen. Hätte man eine dunklere Farbgebung und weniger Transparenz gewählt, wären die unweigerlich auftretenden Verfärbungen deutlich weniger sichtbar. Vor allem nicht nach so kurzer Zeit.
Man muss sich schon fragen, wie das passieren konnte. Google produziert die Schutzhüllen natürlich nicht selbst, verkauft sie aber unter eigenem Namen. Welchen Produzenten muss man da gefunden haben, der so etwas durchlässt oder seinen Großkunden nicht explizit vor so mancher Entscheidung warnt. Aber vielleicht stieß man auch auf taube Ohren… Es ist zu erwarten, dass die Schutzhüllen für das Pixel 6a und Pixel 7 ein sehr ähnliches Design aufweisen. Hoffentlich hat man die Berichte früh genug ernst genommen, um die Schwächen soweit wie möglich auszugleichen.