Am heutigen 6. Juni hätte die deutsche Liedermacherin Fasia Jansen bereits ihren 93. Geburtstag gefeiert und wird anlässlich dessen von Google mit einem sehr schönen Doodle geehrt. Das Doodle fasst das Wirken von Fasia Jansen sehr gut zusammen, das vor allem aus Liedermachen sowie den Auftritten bei zahlreichen Friedensdemonstrationen bestand.
Das heutige Google-Doodle für Fasia Jansen zeigt die Liedermacherin und Aktivistin bei einem ihrer zahlreichen Auftritte. Sie nutzte ihre musikalische Begabung vor allem dafür, sich als Friedensaktivistin sprichwörtlich Gehör zu verschaffen und die Botschaften zu verbreiten. Auch wenn es zum Teil auf dem Doodle so wirkt, als würde man gegen sie demonstrieren, war es natürlich genau andersherum. Sie war es, die die Demonstrationen, Ostermärsche oder Aktivisten vor Konferenzen Aufmerksamkeit verschaffte.
Der Google-Schriftzug zeigt sich heute sehr deutlich in blauen Buchstaben vor einem mehrfarbigen Hintergrund. Sowohl Fasia Jansen als auch der Schriftzug sowie die weiteren Demonstranten kommen sehr gut zur Geltung, sodass ich es für ein sehr gelungenes Doodle halte. Entworfen wurde es von einem Google-Designer und nicht von einem Gastkünstler, sodass leider keine Informationen zur Identität bekannt sind oder ob es sich um eine Teamarbeit handelt.
Auf Googles Doodle-Seite fasst man die gesamte Geschichte und das Doodle mit den folgenden Worten zusammen: Herzlichen Glückwunsch zum 93. Geburtstag, Fasia Jansen! Niemand konnte Sie daran hindern, Hoffnung zu verbreiten. Ihre Geschichte und Ihr Vermächtnis geben den Menschen einen Grund zum Singen. Besser könnte man es kaum sagen und leider muss man auch immer wieder sagen, dass solche Sätze und Aktionen stets zeitlos bleiben.
Fasia Jansen wurde am 6. Juni 1929 in Hamburg geboren und hatte schon sehr frühzeitig aufgrund ihrer liberischen Herkunft väterlicherseits sowie der damaligen Zeit mit Ausgrenzungen und Hänseleien zu kämpfen. Als offensichtlich, vor allem aufgrund der Hautfarbe, „nichtarischer“ Mensch hatte sie in der Zeit des Nationalsozialismus, in ihrer Jugend, mit großen Problemen zu kämpfen, die ihr zukünftiges Wirken entscheidend beeinflusst haben dürften.
Ihre an Josephine Baker orientierte Hoffnung, ihr Leben mit Musik und Tanz zu bestreiten, wurde vorerst zerstört, als sie mit 11 Jahren aus der Tanzschule geworfen wurde. Drei Jahre später wurde sie „dienstverpflichtet“ und musste in einer Suppenküche arbeiten, die auch Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg belieferte. Die Fünfzehnjährige erlebte sowohl die Brutalität der SS als auch die Verzweiflung der Häftlinge – Erlebnisse, die ihr Leben entscheidend prägten.
In der jungen Bundesrepublik versuchte Jansen, die Erfahrungen aus dem Lager zu verarbeiten und das Andenken der Toten und ihrer Ideale aufrechtzuerhalten. Sie begann wieder mit der Musik, zuerst in einem Hamburger Chor, später auch mit eigenen Liedern. Sie zog ins Ruhrgebiet und engagierte sich in den politischen Kämpfen der Zeit. Sie trat bei zahlreichen Ostermärschen auf, unter anderem 1966 zusammen mit Joan Baez, spielte bei den großen Streiks vor den Werkstoren von Krupp, Hoesch oder Thyssen und bei der Weltfrauenkonferenz der UNO in Nairobi und trat auf den Burg-Waldeck-Festivals auf.