Google hat große Pläne für Stadia, denn man möchte die Infrastruktur der Spieleplattform für viele weitere Entwickler öffnen und sich als White Label-Plattform etablieren. Was das für die Zukunft des eigenen Produkts bedeutet, hat man bei der damaligen Ankündigung nicht erwähnt, doch in dieser Woche wurden Fakten geschaffen, über die man sich sorgen sollte. Stadia ist aus der Hauptnavigation des Google Store verschwunden.
Der Google Store ist eine wichtige Anlaufstelle für Google-Produkte, denn natürlich hält man dort das gesamte aktuelle Portfolio bereit und ist dank guter Verfügbarkeit, zahlreicher Aktionen sowie den zahlreichen Details recht gut aufgestellt. In einigen Fällen übernimmt der Google Store sogar den exklusiven Vertrieb der Produkte, sodass man dort wohl auch gute Stückzahlen erreichen kann. Die Stadia-Produkte gehören dazu.
Das Stadia-Starterpaket sowie der Stadia Controller im Einzelverkauf wird exklusiv nur über den Google Store vertrieben, was seit dem ersten Tag der Fall war und abgesehen von einzelnen Aktionen und limitierten Paketen auch heute noch gilt. Um die Hardware der Spieleplattform angemessen zu präsentieren, gab es bis vor wenigen Tagen einen eigenen Eintrag in der Hauptnavigation des Google Store. Diese hieß mal „Stadia“ und mal „Gaming“, führte aber stets zur gleichen Auswahl an Produkten.
Doch in dieser Woche hat sich das geändert, denn der Stadia-Eintrag ist verschwunden und wurde durch den Eintrag für Kopfhörer ersetzt, in denen sich mit Pixel Buds, Pixel Buds A und Pixel Bus Pro schon drei Produkte tummeln. Man kann also sagen, die Kopfhörer haben Stadia ersetzt.
Das wäre für sich gesehen kaum erwähnenswert, aber Stadia läuft nun als eines von vielen Produkten im Bereich „Smart Home“ und hat damit eine ähnliche Relevanz wie die Nest Router, das Nest-Sicherheitssystem oder zusätzliche USB-Kabel. Allerdings mit dem kleinen Unterschied, dass all diese Produkte auch bei Dritthändlern zur Verfügung stehen, während Stadia ein Exklusivprodukt des Google Store ist. Und wenn man ein Exklusivprodukt versteckt, kann es wohl nicht so gut laufen.
Es ist keine Überraschung, dass Stadia nach zweieinhalb Jahren nicht mehr so viele Starterpakete verkauft und alle bestehenden Nutzer ausreichend Controller zu Hause haben. Daher dürften die Verkaufszahlen der letzten Monate überschaubar gewesen sein. Es bedeutet aber auch, dass Google kaum noch Neukunden gewinnt. Bei den aktuellen Bemühungen ist das kaum ein Wunder, denn diese sind praktisch nicht vorhanden und auch das Wachstum der Spieleauswahl findet nur noch in kleinem Rahmen statt.
Bei Google kann so etwas aber auch bedeuten, dass ein kleiner Neustart bevorsteht. Gut möglich, dass man zum dritten Geburtstag im Herbst neue Controller präsentiert, die Plattform aufwertet und auch außerhalb der White Label-Pläne etwas voranbringt. Wir halten euch auf dem Laufenden