Kürzlich ist die zweite Android 13 Beta erschienen und hatte eine Reihe von Neuerungen im Gepäck, die von Google anlässlich der Entwicklerkonferenz I/O ausführlich gezeigt wurden. Eine weitere große Neuerung, langfristig vielleicht die wichtigste, hat man aber nur abseits der großen Bühne gezeigt: Die Hauptnavigation wird überarbeitet und die Zurück-Funktion wieder stärker als bisher vom Betriebssystem kontrolliert.
Die Zurück-Funktion ist seit dem ersten Tag ein fester Bestandteil von Android und soll genau das tun, was die Bezeichnung verspricht. Zu Beginn war es eine Hardware-Taste, später ein auf dem Display eingeblendeter Button und heute in den meisten Fällen eine Geste, aber die Grundfunktion blieb stets die gleiche. Der Nutzer soll zum letzten Schritt zurückkehren können, wobei sich das aber gar nicht so leicht definieren lässt. Anders als im Webbrowser.
Je nach aktueller Situation, kann der Zurück-Button verschiedene Aktionen auslösen. Dieser kann zum letzten Schritt zurückspringen, Menüs schließen, die geöffnete Tastatur wieder einklappen, die App beenden oder auch die letzte Änderung rückgängig machen. In den meisten Fällen bleibt das der App überlassen, doch Google will im Zuge der Vereinheitlichung und Vereinfachung des Betriebssystems wieder mehr Kontrolle darüber übernehmen. Das bedeutet, dass das Betriebssystem entscheidet, welche Aktion ausgeführt wird. Und der Nutzer soll vorab darüber informiert werden.
Man spricht vom „Ahead of time-Model“ und „predictable back“. Beides bedeutet, dass der Nutzer noch vor dem Ausführen der Aktion wissen soll, was die Zurück-Aktion auslösen wird.
Im obigen Video wird das ab Minute 10:12 recht schnell erklärt und auch gezeigt. Wie eine an eine App weitergereichte Zurück-Aktion dargestellt wird, wird den App-Entwicklern überlassen. Wenn aber das Betriebssystem aktiv wird und die aktive App beenden soll, wird das vorab durch eine Animation gezeigt. Bei Beginn der Geste wird die gesamte App leicht verkleinert und es kommt der Homescreen-Hintergrund zum Vorschein. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die App beendet wird. Jetzt kann der Nutzer die Geste fortführen oder auch wieder abbrechen.
Es muss sich zeigen, wie gut das funktionieren wird und ob es nur bei der Schließen-Animation bleibt. Auch innerhalb von Apps könnte man da sicherlich einiges umsetzen, aber weil das den App-Entwicklern vorbehalten bleibt, kann man nicht von einer Vereinheitlichung sprechen. Möchten App-Entwickler die neue Betriebssystem-Kontrolle verwenden, können sie das unter Android 13 mit einem Flag tun. Ab Android 14 bleibt keine Wahl mehr, denn dann wird die neue Funktion zum Standard.
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