Mit der Infotainment-Plattform Android Auto hat Google viele Android-Apps auf das Display im Fahrzeug gebracht und den Umfang der Möglichkeiten in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut. Das gilt auch für die größere Schwesterplattform Android Automotive, für die man erneut eine interessante Entwicklung verkündet hat: YouTube und andere Videostreamingplattformen kommen ins Auto.
Im Auto steht nicht der große Funktionsumfang oder das schicke Design im Vordergrund, sondern die Sicherheit. Der Fahrer soll so wenig wie möglich abgelenkt werden, was Google durch sehr strenge Designvorgaben und App-Limitierungen bisher recht ordentlich umgesetzt hat. Eine bereits Anfang des Jahres verkündete Entwicklung scheint dem entgegenzustehen, tut es tatsächlich aber nicht. YouTube und andere Videoplattformen werden bei Android Automotive starten und damit erstmals Bewegtbild ins Auto bringen.
YouTube ist bereits gesetzt und wurde von Google erneut angekündigt. Andere Plattformen (die mir persönlich bisher nicht bekannt waren) wie Tubi TV und Epix haben ebenfalls Automotive-Apps angekündigt. Allerdings lassen sich diese nur dann nutzen, wenn das Fahrzeug zum Stillstand gekommen und der Motor ausgeschaltet ist. Damit sollen sich Wartezeiten, etwa beim Aufladen der Batterie, überbrücken lassen. Wer also schnell an der roten Ampel etwas anschauen möchte, wird das nicht tun können. Hoffen wir, dass sich diese Sperre nicht so einfach überlisten lässt.
Die genauen Restriktionen für Video im Auto hat Google bisher nicht verraten. Gut möglich, dass schon bald auch Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime oder Plattformen wie TikTok und Twitch und die anderen großen Namen im Medienbereich nachziehen.
Das Display im Fahrzeug soll übrigens nicht nur selbst über die Apps verfügen, sondern sich auch als Cast-Ziel verwenden lassen, so wie ihr das am obigen Screenshot sehen könnt. Das Display wird also offiziell zum Fernseher bzw. Videodisplay und könnte somit noch einige Möglichkeiten bieten. Es wird interessant sein, ob man da langfristig auch eine Multi-Display-Lösung plant. Zwar sind Display für die Fahrgäste in der zweiten Reihe auch nach vielen Jahren noch eine Seltenheit, aber Android Automotive als vollwertiges Infotainment-Betriebssystem sollte diese unterstützen.