Viele Google-Produkte werden regelmäßig mit Updates versorgt, die unterschiedlichste Auswirkungen haben können und manchmal größere Änderungen mit sich bringen. Nicht immer sind die Änderungen für die Nutzer nachvollziehbar und schon seit langer Zeit ist bekannt, dass oftmals Dinge nur um des Ändern willens angepasst werden. Das könnte sich bald deutlich reduzieren, denn Google will die internen Zielsetzungen seltener bewerten.
So wie das in vielen amerikanischen Unternehmen üblich ist, und auch in deutschen Konzernen oftmals gelebt wird, gibt es bei Google ein internes Bewertungssystem für viele Mitarbeiter. Diese werden regelmäßig von Vorgesetzten bewertet, was große Auswirkungen auf die weitere Karriere innerhalb des Unternehmens haben kann. Schon seit langer Zeit ist bekannt, dass alles darauf ausgelegt ist, intern eine „promotion“ zu erhalten – also die Anerkennung einer für das Unternehmen wichtiger Leistung inklusive des nächsten Schrittes auf der Karriereleiter.
Wir haben euch das System schon vor einigen Jahren in diesem Artikel beschrieben und offenbar besteht es nach wie vor. Mit diesem Wissen im Hinterkopf ist auch so manche Strategie des Unternehmens plötzlich nachvollziehbar – zumindest aus Sicht des verantwortlichen Managers. Für jede große Anpassung, jeden Strategiewechsel und jeden Produkt-Neustart gibt es ordentlich Punkte auf das interne Konto. Kein Wunder, dass jeder Mitarbeiter nur auf das halbjährliche Meeting hinarbeitet.
Wie nun bekannt wurde, fanden diese Bewertungen halbjährlich statt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass jeder Mitarbeiter alle sechs Monate etwas vorweisen muss. Jetzt nimmt man allerdings Druck heraus und wird dieses nur noch einmal im Jahr stattfinden lassen. Am Grundsatz wird wohl nichts geändert, aber so bleibt den Mitarbeitern mehr Zeit, an ihren Projekten zu arbeiten.
Glaubt man den Informationen, dann halten 47 Prozent der befragten Google-Mitarbeiter das Bewertungssystem für nicht sinnvoll genutzte Zeit. Da dürfte was dran sein und durch die Reduzierung kann die Zeit besser genutzt werden. Bei den Bewertungen geht es vor allem um den „Impact“ für das Unternehmen, also um die positiven Auswirkungen der eigenen Arbeit für das Unternehmen. Dabei wird die Arbeit des Googlers unter anderem auf einer Skala mit diesen vier Bewertungen eingestuft:
- not enough impact
- outstanding
- significant impact
- transformative
Je nach eigener Einstellung Position kann man das gut oder schlecht finden. Meiner persönlichen Erfahrung nach, fördert so etwas vor allem den Unfrieden in den Abteilungen, den Aufstieg von Blendern und Wichtigtuern sowie die Ausnutzung der Arbeitsleitung der Untergebenen. Natürlich sind alle zum Arbeiten da und werden gut bezahlt, aber der menschliche Umgang sollte dennoch nicht zu kurz kommen.
Ob das mittelfristig Auswirkungen auf die Google-Produkte haben wird, bleibt abzuwarten.