Google unternimmt derzeit große Anstrengungen, um die Spieleplattform Stadia attraktiver zu machen und viele neue Nutzer zu gewinnen. Dazu wird man unter anderem das Windows-Universum anzapfen und die Portierung auf Stadia so einfach wie möglich machen. Das wirft die Frage auf, warum man sich nicht im eigenen Ökosystem umsieht und die Android-Spiele zu Stadia bringt.
Der große Erfolg von Stadia hat sich bisher nicht eingestellt, das hat sich Google sicherlich etwas anders vorgestellt. Doch glücklicherweise zieht man nicht den Stecker, sondern gibt Vollgas und bringt sehr viele Neuerungen. Zu diesen gehört neben der Öffnung der Plattform sowie der Erweiterung als Cloud-Angebot auch das massive Aufstocken der Spieleauswahl. Um dies zu erreichen, wird man das Windows-Ökosystem anzapfen und den Entwicklern die Portierung von Windows zu Stadia (Linux) so einfach wie möglich machen.
Es ist ein Mammut-Projekt. Aber eines, das großen Erfolg verspricht, wenn neugierige neue Nutzer viele große und interessante Titel finden. Mir persönlich stellt sich aber die Frage, warum man nicht auch im eigenen Garten wildert. Konkret bei Android. Es gibt kaum etwas, das es nicht gibt. Alle großen Titel, die für das Smartphone geeignet sind, sind für Android verfügbar. Außerdem gefühlt Millionen von Casual-Titeln aus allen nur erdenklichen Bereichen und natürlich die großen Smartphone-Titel.
Warum zapft Google nicht diese Plattform an, über die man selbst die volle Kontrolle hat? Die Portierung von Android (Linux) zu Stadia (Linux) sollte deutlich einfacher sein. Dazu kommt, dass Google sowieso derzeit damit beschäftigt ist Android-Spiele auf den Desktop zu bringen. Die notwendige Plattform-Unabhängigkeit wäre also schon gegeben.
Wäre Android auf Stadia sinnvoll?
Auf dem Smartphone kann man die Sinnfrage stellen. Doch die Vorteile von Stadia würden überwiegen: Nutzer könnten sehr viel Speicherplatz sparen, den Akku schonen und auf jegliche Downloads und Updates verzichten. Außerdem können sie auf einem anderen Gerät oder gar einer völlig anderen Plattform weiterzocken. Alles Dinge, an denen Google seit Jahren mit Android experimentiert, es aber niemals im großen Stil etablieren konnte. Stadia wäre die Antwort.
Android auf dem Desktop
Stadia wäre auch ein perfektes Vehikel, um die Android-Spiele zu Windows zu bringen. Aus meiner Sicht ein besseres als Google Play Games für Windows. Google selbst ist überzeugt, dass dem Spiele-Streaming die Zukunft gehört. Warum also eine weitere Plattform mit Installations-Notwendigkeit etablieren? Ähnlich sieht es auf dem Fernseher und anderen Geräten aus. Android-Spiele könnten auf vielen weiteren Geräten gezockt werden, die eigentlich nicht die technischen Voraussetzungen für rechenintensive und grafiklastige Titel mitbringen.
Es könnte die Massen zu Stadia bringen
Mit einer tiefen Integration von Stadia in den Play Store könnte man sicherlich sehr viele Nutzer gewinnen. Installieren oder sofort spielen? So mancher Nutzer würde wohl den zweiten Button tippen. Wenn die Nutzermassen erst einmal da sind, würde der eine oder andere auch ein Abo abschließen.
Hat Google die Ressourcen?
Wenn alle Android-Nutzer utopisch betrachtet plötzlich in Googles Cloud zocken würden, wäre diese wohl maßlos überfordert. Man müsste also massiv ausbauen. Aber ist es nicht genau das, was Google will? Immerhin träumte man damals von 2 Milliarden Nutzern, also sollte es perspektivisch möglich sein. Ob es eines Tages dazu kommt, bleibt abzuwarten. Einen stärkeren Boost könnte Stadia aber wohl kaum haben.