Die beiden Smartphones Pixel 6 und Pixel 6 Pro sind seit gut einem halben Jahr auf dem Markt und sind in den Händen von mehreren Millionen Nutzern. Googles Mut, auf den eigenen Tensor-Chip zu setzen, dürfte zu diesem Erfolg beigetragen haben, steht nun aber auch gegensätzlich dafür, dass die Verkaufszahlen einbrechen und das Image der gesamten Smartphone-Linie gelitten hat. Ein Szenario, das Google um jeden Preis hätte vermeiden sollen.
Ich habe hier im Blog schon mehrfach über die Pixel 6-Probleme und deren Folgen berichtet, doch nachdem es vor wenigen Tagen eine Form der Bestätigung dessen gegeben hat, möchte ich die Situation noch einmal festhalten. Die Pixel 6-Smartphones sind sehr starke Geräte, deren Hardware begeistert, deren Design überzeugt und deren Software äußerst zuverlässig funktioniert. Das Gesamtpaket, in Kombination mit dem Update-Versprechen und dem vergleichsweise günstigen Preis, ist nahezu perfekt. Wenn da bloß die Updates und Bugs nicht wären.
Dass die Pixel-Smartphones in den ersten Wochen und Monaten unter vielen Problemen leiden, ist fast schon Tradition und erwartbar. Google reagiert aber seit jeher sehr schnell und nach knapp zwei Monaten darf man sich über ein problemfreies Gerät freuen. Nicht schön, aber es wird akzeptiert und wenn man ehrlich ist, ist das bei vielen anderen technischen Produkten auch nicht anders. Dass die Probleme aber erst durch Updates auf die Geräte gebracht werden, die folgenden Updates lange auf sich warten lassen und es eine Null-Kommunikation gibt, ist nicht okay.
Wenn man ein Produkt schon als Hoffnungsträger auf den Markt schickt, dann sollte man diesen sehr gut pflegen. Die Pixel 6-Smartphones haben schon Wochen vor der Präsentation für eine enorme Aufmerksamkeit gesorgt und konnten sehr viele Nutzergruppen begeistern: Pixel-Fans wurden in ihrer Markenwahl mehr als bestätigt, ehemalige Pixel-Nutzer haben vielleicht zurückgefunden und es dürfte vor allem sehr viele neue Pixel-Nutzer, für die erstmals überhaupt ein Google-Smartphone interessant geworden ist. Was hätte da noch schiefgehen sollen?
Leider hat man sich durch die Software- und Update-Probleme der ersten Monate alles kaputt gemacht. Neue Nutzer greifen so schnell nicht mehr zum Pixel, Springer wissen nun, warum sie sich damals vom Pixel verabschiedet haben und selbst von Fans liest man sehr oft, dass es so schnell kein Pixel mehr werden wird. Nun soll man den Teufel nicht an die Wand malen, aber das sind sehr schlechte Vorzeichen für das Pixel 7 und vielleicht auch für das Pixel 6a. Wenn Google mit den Nachfolgern mehr Zuverlässigkeit beweist, könnte das Pixel 8 wieder interessant werden, aber für dieses Jahr sehe ich da sehr viel Arbeit auf Marketing und Vertrieb zukommen.
Dass diese Ansichten nicht nur bei mir eingebrannt sind, zeigt sich an einem jüngsten Bericht: Käufer und Verkäufer wollen die Pixel-Smartphones nicht und führen dabei als Begründung die Update-Probleme ins Feld. Die zuvor von den Smartphones aufgestellten Verkaufsrekorde hat Google allesamt in den ersten zwei Monaten erreicht, in denen noch keine groben Probleme bekannt waren. Doch seitdem es holpert, dürften die Zahlen wohl stark gesunken sein. Natürlich sinken die Verkaufszahlen im Laufe der Zeit, aber nicht schon nach zwei Monaten.
Wie schon mehrfach angeführt, sind aber nicht nur die Probleme das Problem (sic), sondern vor allem die Nicht-Kommunikation. Fehler passieren. Es ist wichtig, wie man damit umgeht. Diese zu verschweigen wie Apple, kann sich Google nicht leisten – tut es aber immer wieder. Mittlerweile ist es „egal“, denn die sechste Generation ist in diesem Punkt verbrannt und für Google mit festem internen Blick auf 6a und 7 nicht mehr so relevant. Aber man sollte aus den Fehlern lernen und es beim nächsten Mal besser machen…