Rund um den exklusiven Pixel Launcher hat sich in den letzten Tagen einiges getan, denn dieser fungiert bekanntlich nicht nur in seiner Kernfunktion, sondern soll den Nutzern auch Informationen in Form von Widgets vermitteln. Doch während man die externen Widgets mit Android 12 Material You auf teils absurde Größen aufgepumpt hat, bleiben für die wirklich smarten Bereiche nur wenige Pixel. Das lässt sich kaum erklären.
Google hat sich viele Jahre lang nicht für Widgets interessiert und diese eher als nettes, aber überflüssiges, Beiwerk betrachtet. Das hat sich erst mit Android 12 Material You und ziemlich sicher auch dem Apple-Vorstoß in diese Richtung geändert. Heute erhalten immer mehr Google-Apps schicke Widgets, die nicht nur mehr Flexibilität bieten, sondern auch deutlich in der Größe gewachsen sind. Und so kommt es, dass je nach Kombination nicht mehr als zwei Widgets auf einen Homescreen passen.
Doch während die Widgets stets nur einen sehr eingeschränkten Bereich abdecken, hat Google noch zwei andere Informationsquellen, die man eher als „intern“ bezeichnen könnte: Das ‚auf einen Blick‘-Widget und die neue kleine Leiste über dem Discover Feed. Beide haben gemeinsam, dass sie multiple Informationen anzeigen und den Nutzer über mehrere Dinge auf dem Laufenden halten können. Allerdings spendiert man diesen Widgets für diese Aufgaben im Vergleich nur wenige Pixel.
Während die schlanke Darstellung beim ‚auf einen Blick‘-Widget zum Konzept gehört, das aber nicht mehr auf die gestiegene Anzahl von Quellen passen will, ist es bei Discover ein echtes Drängeln. Während die einzelnen Schlagzeilen inklusive Vorschaubild so groß dargestellt werden, dass nicht einmal zwei auf eine Bildschirmseite passen, gibt es für Wetter, Aktien und Sportergebnisse gerade einmal eine fingerbreite Höhe.
Auf einen Blick
Das Widget ist so konzipiert, dass nur eine wichtige Information dargestellt wird. Bei anstehenden Terminen der Termin, angelegte Erinnerungen, das Wetter, Wetterwarnungen, Reservierungen und einiges mehr. Stehen zwei Dinge an, wird es eng. Steht immer was an, wird man niemals das Wetter zu Gesicht bekommen. Zwar gab es mal Experimente (Live Space) mit mehr Platz, aber dieses wurde bislang nicht ausgerollt und die Updates der letzten Wochen lassen nicht darauf schließen, dass sich das in absehbarer Zeit ändert.
Discover-Widget
Das Discover-Widget gab es von Beginn an, wurde dann immer kleiner, dann wieder größer, dann verschwand es, vor ein paar Wochen tauchte es im Medium-Format wieder auf und vor ein paar Tagen dann plötzlich wieder in einer zweispaltigen Variante. Auch hier haben wir schon jetzt drei Informationsquellen, die sich zwei Spalten teilen müssen. Würde man es einfach vergrößern oder eine zweite Zeile spendieren, wäre das sicherlich besser. Mehr zu den neuen Widgets findet ihr in diesem Artikel.
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Warum Google so unterschiedliche Ansätze verfolgt und für die wichtigen Informationen auf dem Smartphone gerade einmal so viel Platz spendiert wie auf einem Fitnesstracker-Display, lässt sich aus meiner Sicht überhaupt nicht beantworten. Natürlich will man nicht mit Informationen erschlagen werden – oder doch? Viele trauern Google Now hinterher. Aber nur aus unnötigen Platzgründen auf Informationen zu verzichten, kann nicht das Ziel sein.
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