GoogleWatchBlog

Little Signals: Google zeigt neue Smart Home-Geräte für dezentes Ambient Computing (Galerie & Video)

» Web-Version «

Ein Smart Home besteht aus einem Verbund mehrere Geräte in Form von Sensoren, Aktoren oder eigenständigen Gadgets, die ihre jeweiligen Aufgaben erfüllen. Google hat vor wenigen Tagen das Konzept der Little Signals vorgestellt, die ihre Aufgaben ganz im Sinne des Ambient Computings erledigen sollen. Dezent, schick und dennoch informativ. Wir stellen euch die möglichen neuen smarten Helferlein vor.


Viele Geräte wollen ihre Nutzer aktiv über etwas informieren und können dafür entweder auf akustische oder visuelle Signale setzen. Meist in Form von LEDs, Displays oder Lautsprechern. Das funktioniert ohne Frage sehr gut, doch diese Signale haben den Nachteil, dass sie den Nutzer ablenken. Gerade in der heutigen Informations-getriebenen Welt ist das ein Problem, das in Zukunft wohl immer „schlimmer“ wird. Kein Wunder, dass sich Googles Forscher einige Alternativen überlegt haben, die sie kürzlich als Little Signals vorgestellt haben.

Dabei handelt es sich um Geräte, die den Nutzer ganz im Gedanken des Ambient Computing informieren und weitere Sinne ansprechen sollen. Durch einfache Signale, die man sowohl wahrnehmen als auch ignorieren kann. Ausgehend davon können diese Geräte lediglich über das Vorhandensein einer Information informieren, aber nicht über Details. Die Geräte sollen außerdem so gestaltet werden, dass sie als Deko durchgehen könnten und somit auch dann nicht stören, wenn sie gar nicht genutzt werden. Dieses Konzept verfolgt Google mit seinem Produktdesign schon seit längerer Zeit.

Im Folgenden findet ihr die sechs neuen Little Signals, die von Googles Forschern entworfen wurden, um das Konzept zu verdeutlichen. Es handelt sich dabei nicht um finale Produkte, aber einzelne Lösungen könnten sicherlich in Zukunft in anderen Geräten Platz finden. Man hält sogar Bauanleitungen für Bastler bereit, mit denen diese sich selbst solche Geräte basteln und mit den Ideen experimentieren können.




Air

Air interacts with its close surroundings. Pulses of air move nearby items, like the leaves of a plant, to attract attention.

Air arbeitet mit Luft und kann sanfte Windstöße fabrizieren. Dabei geht es nicht darum, den Nutzer wie ein Ventilator „wegzupusten“, sondern eher um andere Dinge in Bewegung zu bringen. So ließe sich ‚Air‘ etwa neben einer Pflanze platzieren, die sich als Überträger-Signal bewegt. Außerdem kann sich Air drehen und wackeln.

Button

Button combines scale and sound to communicate and provide control. The top twists – right for more details, left for less – and grows as it receives information. It plays a tone when full.

Button ist das mächtigste Signal. Es kann sich heben und senken und allein dadurch einen Status vermelden. Pulsierendes heben und senken zeigt eine aktive Aufgabe, die Position oben eine Benachrichtigung und die Position unten den Standby. Außerdem soll es Geräusche machen können. Als Sensor kann der Button gedrückt oder auch gedreht werden und dadurch verschiedene Aktionen auslösen.

Movement

Movement features seven pegs that graphically represent information – like a calendar or timer– through their height and motion. The pegs work individually or as a group, and are tapped for simple input.

Movement besteht aus sieben Stäben, die einzeln in verschiedenen Höhen angesteuert werden können. Das ergibt nicht nur schicke Muster, sondern auch viele Benachrichtigungsmöglichkeiten. Außerdem lassen sich die einzelnen Köpfe / Stäbe nach unten drücken, um eine Aktion auszulösen.




Rhythm

Rhythm generates ambient sounds. Qualities of the melody convey qualities of the information, like its importance, urgency, or tone. A wave over the object, or simply turning it over, mutes it.

Rhythm ist ein Lautsprecher, der allerdings nur sehr sanfte Töne bzw. Rhythmen von sich gibt. Man nennt es „ambient sounds“, wobei verschiedene Töne den einzelnen Typen zugeordnet werden können. Benachrichtigungtyp und Dringlichkeit sollen vermittelt werden. Möchte man es abschalten, dreht man es einfach um oder fährt mit der flachen Hand darüber.

Shadow

Shadow communicates through the movements of the shadow it casts. They show the object’s status, like gently breathing when active or stretching in response to presence.

Der gleichzeitig mit ‚Air‘ wohl zurückhaltendste Aktor: Shadow arbeitet mit Schatten, die verschiedene Größen annehmen und damit die Dringlichkeit einer Benachrichtigung vermitteln sollen. Die Schatten können schnell ihre Größe verändern, langsam pulsieren oder einfach wachsen oder gar statisch sein.

Tap

Tap makes use of surfaces to create sounds that act as notifications. A stronger tap means more pressing news.

Tap ist wohl das eigensinnigste Produkt, das zusätzlich auch noch ein Hilfsmittel benötigt. Das Gerät tippt bzw. klopft auf die Oberfläche und informiert den Nutzer damit über eine Benachrichtigung. Die Stärke kann variieren, doch der Ton hängt vollständig vom Untergrund ab, sodass man sich die Positionierung sehr gut überlegen sollte.




Solche kleinen Gadgets können die Grundlage für neue Bedienkonzepte bilden, die in der modernen Smart Home-Welt möglicherweise noch gebraucht werden. Mit einigen Gerätschaften lässt sich sogar interagieren, wie etwa dem Button. Ich würde es als „UX für das physische Smart Home zusammenfassen“. Spätestens nach diesen Konzepten wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis solche Geräte auf den Markt kommen und ganz neue Möglichkeiten in diesen Bereichen bieten werden.

Ich gehe davon aus, dass Produkte in dieser Form nicht auf den Markt kommen, sondern deren Ideen in bestehende Systeme integriert werden. Ein klopfendes Gadget oder eines mit sehr leichter Windkraft dürfte sich kaum durchsetzen können. Das Schattenspiel hingegen könnte man in so manche smarte Beleuchtung integrieren, die „Movement“-Stäbe ergäben doch eine sehr nette Deko und das Konzept des gehobenen und drehbaren Buttons könnte an sehr vielen Stellen zum Einsatz kommen. Es wird eine spannende smarte Zukunft.

» Little Signals

» Aktionen im Google Store: Pixel 6-Smartphones & Fitbit reduziert, Smart Home-Pakete, Stadia-Bundles und mehr

» Android: Neue Google-App ‚Switch to Android‘ will den Wechsel erleichtern – leistet selbst aber viel zu wenig


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren