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Google Maps: Navigation & Routenplanung mit Ampeln – der Grundstein für Livedaten zur Ampelschaltung?

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Google wird die Kartenplattform Google Maps in den nächsten Wochen mit vielen neuen Elementen ausstatten, die die Nutzer noch detaillierter als zuvor über Verkehrsbauten, Schilder und auch Ampeln informieren sollen. Diese Verkehrseinrichtungen könnten aber nur der Anfang sein, denn wenn man Googles Historie der Livedaten betrachtet, könnten sich interessante Möglichkeiten mit der Darstellung der aktuellen Ampelphase ergeben.


Bei Google Maps stehen wieder interessante Updates vor der Tür, die nach langer Testphase vor wenigen Tagen offiziell für alle Nutzer angekündigt wurden: Neben einer verbesserten Darstellung von Straßenverläufen und Verkehrsbauten gehören dazu auch Ampeln und Stoppschilder, die jeweils mit einem Icon auf der Karte zu finden sind. Beides sind wichtige Hinweise für Fußgänger und Autofahrer, die sich somit noch detaillierter über die bauliche Situation informieren können.

Für Fußgänger ist die Darstellung der Fußgängerüberwege sowie der Bürgersteige ein wichtiges Feature, das im Laufe der nächsten Wochen für die ersten Regionen ausgerollt wird. Google erhält diese Informationen zum Teil aus öffentlichen Quellen, zieht sie aber auch aus den eigenen Daten wie den Satellitenfotos oder Streetview-Aufnahmen. Das Gleiche dürfte wohl auch für Ampeln gelten, die sich mit entsprechend geschulten Algorithmen recht leicht erkennen lassen und so zuverlässig verzeichnet werden können.

Es ist denkbar, dass Google Maps zukünftig einen neuen Verkehrslayer erhält, in dem sich genau solche Dinge und vielleicht weitere Verkehrszeichen darstellen lassen. Wenn man schon bei Ampeln und Fußgängerwegen ist, ist es bis zu weiteren Verkehrszeichen auch nicht mehr weit. Selbst die erlaubte Höchstgeschwindigkeit ist bereits in den Datenbanken vorhanden und könnte somit als virtuelles Verkehrszeichen auf der Karte platziert werden. Auch diese Daten verifiziert man durch die Streetview-Bilder.




Während die meisten Verkehrszeichen im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt sind und nicht verändert werden, sieht das bei den Ampeln und zum Teil den Geschwindigkeitsbegrenzungen bekanntlich ganz anders aus. Ampeln wechseln, das liegt in der Natur der Sache, ständig ihre Phase und gerade auf Schnellstraßen kommen häufig veränderbare Geschwindigkeitsbegrenzungen zum Einsatz. Beides könnte Google mittlerweile sicherlich auslesen.

Noch mehr Live-Daten?
Wenn Google Maps bzw. die dahinter stehenden Algorithmen sehr genau wissen, wo sich die Ampeln und Verkehrszeichen befinden, kann man auf Grundlage der Bewegung der Nutzermassen darauf schließen, welchen Status diese gerade haben. Das funktioniert bei der Stauerkennung seit vielen Jahren problemlos und wäre zum Teil sowohl auf Ampeln als auch Geschwindigkeitsbegrenzungen übertragbar. Wenn auf der Autobahn plötzlich viele (nicht alle ;-)) Autofahrer 80 statt 100 fahren, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das interaktive Verkehrszeichen umgeschaltet hat.

Wenn in eine Richtung alle Autos stehen bleiben und die zuvor stehenden Fahrzeuge der anderen Richtung sich in Bewegung setzen, dann ist das ein deutliches Signal dafür, dass die Ampelanlage umgeschaltet hat. Gerade bei vielbefahrenen Straßen lässt sich das mit sehr vielen Daten verifizieren. Auch die Bewegung der Fußgänger könnte dafür herangezogen werden, allerdings wohl eher als sekundäres Signal, weil viele Menschen auch bei Rot die Straße überqueren.

Ampelschaltung Live
Dadurch lassen sich nicht nur Live-Daten abrufen, sondern auch sehr schnell Statistiken erstellen. Ampel A ist immer 45 Sekunden Rot und 30 Sekunden Grün. In anbetracht dynamischer Schaltungen und Googles Daten zum Verkehrsfluss wären diese Statistiken sehr wertvoll. Das Ziel kannes sein, die aktuelle Ampelschaltung in der Google Maps-Navigation einzublenden, bevor der Fahrer sich auf diese Kreuzung bewegt und die Ampel selbst sehen kann.

Natürlich darf sich kein Autofahrer darauf verlassen, aber es könnte sehr gut als Assistenzsystem zum Einsatz kommen, das stockenden Verkehr beeinflussen und sogar Sprit sparen kann: Mal angenommen, Google Maps weiß, wann die Ampel auf Grün schaltet. Dann kann dem Autofahrer mitgeteilt werden, dass er statt 50 km/h nur 40 km/h fahren sollte, um nicht stehen bleiben zu müssen. Natürlich sind da sehr viele Variablen von an der Kreuzung wartenden Autos bis zum hinterherfahrenden Verkehr mit drin, aber der Fahrer soll ja auch nicht blind fahren, sondern nur ein zusätzliches Hilfsmittel erhalten.




Gas geben oder ausrollen?
Umgekehrt ist es natürlich gut zu wissen, ob man die nächste Grünphase theoretisch noch schaffen könnte oder sich gar nicht mehr beeilen muss. Es wären wertvolle Daten, die gerade im Stadtverkehr sicherlich sehr hilfreich sein könnten. Natürlich sind sie auch für die Routenplanung relevant, denn bisher wäre mir nicht bekannt, dass Google Maps die Ampelschaltungen beachtet. Wenn zwischen einzelnen Routen nur wenige Minuten liegen und die eine Strecke Stop & Go statt grüner Welle bietet, dann ist das durchaus relevant.

Ein Signal, keine Anweisung!
Natürlich dürfte man solche Informationen lediglich als Signal werten und nicht als Anweisung verstehen. Das gilt aber für alles, was das Navigationsgerät dem Fahrer mitteilt. Wenn das Navi sagt, hier ist 100, aber tatsächlich ist es nur 50, dann wird hoffentlich niemand auf das Gaspedal steigen. Das Gleiche gilt für die verkehrte Einfahrt in Einbahnstraßen, Zufahrt auf gesperrte Straßen und so weiter. Mit den Ampeln wäre das nicht anders und somit auch nicht gefährlicher als ohne diese eingeblendete Information.

Ob so etwas tatsächlich möglich ist oder Google Maps öffentliche Daten von Städten anzapfen könnte, kann ich leider nicht bewerten. Schon heute gibt es Apps, die über Grünphasen für Fußgänger informieren können. Und für Verkehrsbetriebe ist es längst Standard, ihre Fahrpläne und Daten für Google Maps aufzubereiten. Warum also nicht auch die Ampel-Daten für die Kartenplattform aufbereiten? Ich könnte mir das langfristig sehr gut vorstellen.

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