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Google Maps: Google löscht und blockiert 100 Millionen Änderungen – interessante Einblicke in den Spamkampf

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Die Kartenplattform Google Maps setzt in vielen Bereichen auf die Unterstützung der riesigen Community, die diese mit Bewertungen, Verbesserungen, zusätzlichen Inhalten und mehr füllt. Dass sich darunter auch schwarze Schafe verbergen, ist keine große Überraschung und Googles Algorithmen scheinen sehr gut darin zu sein, deren Inhalte herauszufiltern. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 100 Millionen Änderungen blockiert.


Jeder angemeldete Nutzer hat bei Google Maps die Möglichkeit, eigene Inhalte hochzuladen, Bewertungen abzugeben und Rezensionen zu veröffentlichen oder bereits bestehende Informationen zu aktualisieren. Für manches ist die Teilnahme am Local Guides-Programm notwendig, aber dieses besitzt keinerlei Aufnahmekriterien und ist für jeden Nutzer nur wenige Klicks entfernt. Kein Wunder, dass es weltweit (laut Angaben aus dem Jahr 2019) mehr als 100 Millionen Local Guides geben soll.

Wir haben euch schon vor einigen Wochen erklärt, wie die Google Maps-Bewertungen funktionieren und jetzt legt das Unternehmen mit neuen Daten zur Moderation rund um die Plattform nach. Denn auch wenn viele Inhalte sofort erscheinen, gibt es eine automatische und auch manuelle Prüfung bzw. Moderation. Diese scheint sehr erfolgreich zu sein, denn allein 2021 wurden mehr als 100 Millionen Aktionen rückgängig gemacht oder gar nicht erst freigeschaltet.

Schaut euch einfach einmal die folgende kurze Auflistung der Zahlen an, die bei der populären Plattform zusammengekommen sind. Leider verrät man nicht, wie groß der Anteil der manuellen Moderation ist und wie viel automatisiert von den Algorithmen zurückgewiesen ist. Außerdem wichtig, aber nicht ermittelbar: Wie viel False positives sind darin wohl enthalten? Also gelöschte oder blockierte Inhalte, die eigentlich vollkommen in Ordnung waren?




  • 100 Millionen Bearbeitungen wurden blockiert
  • Mehr als sieben Milionen Fake-Profile wurden gelöscht
  • 630.000 der gelöschten Profile wurden von anderen Nutzern gemeldet
  • 12 Millionen Versuche, sich als ein Unternehmen auszugeben, wurden blockiert
  • 8 Millionen gefälschte Business-Profile wurden gelöscht
  • Eine Million Konten wurden wegen Verstoß gegen die Richtlinien geschlossen
  • 95 Millionen Fake-Reviews wurden gelöscht
  • 60.000 davon standen im Zusammenhang mit COVID-19
  • Knapp 190 Millionen Bilder in schlechter Qualität oder mit unpassender Thematik wurden gelöscht
  • Mehr als fünf Millionen Videos in schlechter Qualität oder mit unpassender Thematik wurden gelöscht

Da hatten die Algorithmen ganz schön viel zu tun. Eine große Community kann zwar sehr hilfreich sein und vermutlich könnte Google Maps diesen Detailreichtum und die Aktualität der Daten niemals selbst bewerkstelligen. Man muss aber auch aufpassen, keine Wikipedia-Verhältnisse zu schaffen. Wer editiert schon gerne in der Online-Enzyklopädie, wenn jede Änderung rückgängig gemacht werden muss oder lange Diskussionen nach sich zieht? Wer das schon mal erlebt hat, wird wissen was gemeint ist.

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