Android 12: Turbo für das Google Fotos-Widget – so hat Google die Verbreitung in kürzester Zeit verzehnfacht

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Im Zuge des großen Widget-Comebacks hat das Team von Google Fotos im vergangenen Jahr das neue Erinnerungen-Widget eingeführt, das als virtueller Bilderrahmen auf dem Homescreen platziert werden kann. Die Erinnerungen und auch das Widget sind recht populär und nun führen die Entwickler etwas genauer aus, wie sie es zum Erfolg gebracht haben: Durch die bösen Android-Benachrichtigungen.


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Als Adaption des beliebten Stories-Features hat Google Fotos die Erinnerungen eingeführt, die die Nutzer an vergangene Ereignisse der letzten Wochen, Monate und Jahre erinnern sollen. Damit sie dafür nicht unbedingt die App nutzen müssen, gab es zusätzlich ein Widget im modernen Material You-Design. Doch laut den Entwicklern war die Nutzung zu Beginn sehr gering, sodass man dem Ganzen einen Boost verschaffen sollte. Und auch diesen hat man innerhalb von Android gefunden.

Statt innerhalb der App darauf hinzuweisen oder eine Werbekampagne zu fahren (was bei einem Produkt ohne direkte Einnahmen wohl schwer wäre), setzte man auf die Android-Benachrichtigungen. Alle Nutzer erhielten in den folgenden Tagen eine Push-Nachricht mit dem Hinweis, dass es nun ein Google Fotos-Widget gibt, das die Erinnerungen auf den Homescreen bringen kann. Ist ein Nutzer darauf eingestiegen, ging es direkt in die Widget-Auswahl und der virtuelle Bilderrahmen konnte in der ausgewählten Form platziert werden.

Die Rahmen dürften mittlerweile bekannt sein und ich denke, dass die Nutzer, die das einmal ausprobiert haben, auch zu großen Teilen dabei geblieben sind. Zur Not erstellt man eben einen weiteren Homescreen, um den Erinnerungen genügend Platz einzuräumen und mit nur einem Swipe sehr regelmäßig hereinschauen zu können.




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Die Kampagne war ein großer Erfolg
Laut dem Google Fotos-Team war diese Kampagne ein sehr großer Erfolg. Man hatte eine Conversion Rate von 15 Prozent, was wohl sehr viel sein soll. Das bedeutet, dass 15 Prozent aller Nutzer diese Benachrichtigung angeklickt haben. Umgekehrt haben sie aber auch 85 Prozent weggewischt und ignoriert. Die Nutzung des Widgets soll sich dadurch verzehnfacht haben. Ein schöner Erfolg, der mich persönlich aber nicht verwundert. Wer schaut unter Android schon regelmäßig in die Widgets herein, vor allem weil Google das Thema ein gutes Jahrzehnt schleifen ließ. Die Nutzer wussten es einfach nicht.

… aber die bösen Benachrichtigungen
Der Weg war sicherlich der richtige, doch mit dem Beitrag im Android Developer Blog möchte man die Benachrichtigungen als eine Art Werbeform bewerben. Das halte ich für sehr unglücklich, weil man in den vergangenen Jahren selbst diese Benachrichtigungen als Werbung verteufelt hat und auch Maßnahmen gesetzt hat, um dies zu verhindern. Google Fotos (und auch Google Maps) gehören jetzt nicht gerade zu den Apps, die dieses Medium selten verwenden. Mir ist der Unterschied zwischen Googles Benachrichtigungen und dem Spam einiger Apps bewusst, aber dennoch misst man hier mit zweierlei Maß.

Mehr Informationen zu dieser Kampagne und welche Tests man sonst noch durchgeführt hat, findet ihr im Android Developers Blog.

» No place like Chrome! Google will iPhone-Nutzer von den Vorteilen des Browsers überzeugen – sehenswert

» Google Fotos: So lassen sich die Erinnerungen anpassen – unschöne Momente & einzelne Personen ausblenden

[Android Developers Blog]




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