Auf der Kartenplattform Google Maps gibt es immer wieder etwas zu entdecken: Sei es direkt auf der Karte, auf den Streetview-Bildern oder auf der überall verfügbaren Satellitenansicht. Auf den Satellitenfotos tauchen immer mal wieder versunkene Flugzeuge auf, die scheinbar vollkommen unbemerkt in teilweise flachen Gewässern liegen und von aufgeregten Nutzern und Medien vermeldet werden. Dass es sich dabei um optische Täuschungen handelt, dürfte nur die wenigsten überraschen – aber wie kommt es überhaupt dazu?
In schöner Unregelmäßigkeit gibt es in den Medien Berichte über vermeintliche Entdeckungen auf Google Maps, bei denen es sich allerdings nur in den seltensten Fällen um echte Entdeckungen oder gar Sensationen handelt. Oftmals sind es vermeintlich versunkene Flugzeuge, die auf den Satellitenbildern sehr deutlich zu sehen sind. Spätestens der Blick auf die Bilder verrät allerdings, dass es sich wohl nicht um ein abgestürztes oder verschollenes Flugzeug handelt. Denn die sind in den meisten Fällen nicht äußerlich völlig intakt und perfekt unter dem Meeresspiegel gelandet.
Dazu kommt, dass ein auf dem Meeresgrund befindliches Flugzeug wohl eher nicht von oben zu sehen sein würde – es sei denn, es ist völlig unbemerkt in Strandnähe abgestürzt und wird von Niemandem vermisst. Dass ein gigantisches Passagierflugzeug unbemerkt in einem seichten Flug mitten in einer belebten Stadt liegt, kann man wohl ebenfalls mit etwas Menschenverstand ausschließen. Aber die Flugzeuge tauchen nicht nur in Flüssen auf, sondern manchmal auch an anderen Stellen, wo sie eigentlich nicht hingehören.
Weil dieses Phänomen seit vielen Jahren auftaucht, hatte sich Google dem Thema schon vor längerer Zeit angenommen und es erst kürzlich wieder mit einer neuen Erklärung aufgegriffen. Wir wollen sie euch natürlich nicht vorenthalten und zeigen auch, woher die Flugzeuge mit bunten Umrissen oder andere Erscheinungen stammen.
In den meisten Fällen sind die Flugzeuge nur sehr verschwommen zu sehen, was den Effekt verstärkt, dass sie tatsächlich unter dem Wasser liegen. Manchmal sind nämlich auch Flugzeuge auf den Satellitenbildern zu sehen, die eine realistische Größe haben und auch einigermaßen scharf dargestellt werden. Da ist es ganz klar, dass sie einfach im Moment der Aufnahme über dieses Gebiet geflogen sind – was zwar durch die von Algorithmen gesteuerte Bildauswahl verhindert werden soll, aber nicht immer zuverlässig funktioniert.
Ihr habt sicher schon bemerkt, dass es sich um eine optische Täuschung handelt und die Flugzeuge nicht wirklich in den Flüssen und Meeren dieser Welt liegen. Stattdessen ist es eine einfache Überlagerung von Bildern, wie ein Google-Sprecher selbst vor einiger Zeit mitgeteilt und den vielen Spekulationen damit ein Ende gesetzt hat.
Es sieht so aus, als sei das Flugzeug unter Wasser, weil die Bilder auf Google Maps in Wirklichkeit eine Zusammenstellung mehrerer Bilder sind.
Dazu muss man wissen, wie die Kartenplattform funktioniert, denn Google hält nicht ein riesiges Bild der Erde in der Datenbank bereit, sondern setzt die Ansichten aus vielen Millionen kleinen Bildern zusammen, von denen stets nur der aktuelle Ausschnitt und eine kleine Sicherheitstoleranz drumherum zu sehen ist. Bei einer langsamen Internetverbindung und dem schnellen Verschieben der Karte ist das sogar sichtbar.
Die virtuellen Klebestellen sollen aber nicht sichtbar sein, sodass Google mit dem Trick arbeitet, mehrere Aufnahmen übereinander zu legen und somit stark sichtbare Grenzen zu verhindern. Und damit erklärt es sich auch schon, wie es zu dem Effekt kommt. Es gibt die Aufnahme mit Flugzeug und die Aufnahme ohne Flugzeug. Diese werden mit einer gewissen Transparenz übereinander gelegt und schon taucht das verschwommene Flugzeug auf den Satellitenbildern auf.
Da die Satellitenkameras mehrere Bilder gleichzeitig in unterschiedlichen Farbspektren aufnehmen, kann ein Objekt, das sich schnell bewegt, komisch aussehen. Bei Flugzeugen sieht es zum Beispiel manchmal so aus, als würden mehrere identische Maschinen in unterschiedlichen Farben übereinander fliegen.
Googles Algorithmen sollen eigentlich dafür sorgen, dass so etwas nicht geschieht und die Bilder mit den Flugzeugen oder vielen anderen störenden Dingen ausgeblendet werden, aber dennoch kommt es immer wieder einmal vor. Auch Wolken und Vögel oder andere Dinge am Himmel stören die freie Sicht – werden aber enorm zuverlässig herausgerechnet und sind somit nur noch in den weiteren Ansichten zu sehen, wo dieser Effekt gewünscht ist. Google Earth arbeitet für einen höheren Realismus sogar mit künstlichen Wolken.
Diese Erklärung bedeutet aber nicht, dass nicht doch einmal ein Flugzeug an einem ungewöhnlichen Ort auftauchen kann. Ein Flugzeug im Vorgarten ist eine Touristenattraktion und in den USA und einigen anderen Ländern gibt es bekanntlich ganze Flugzeug-Friedhöfe, in denen die Maschinen langsam zerfallen und dem Zahn der Zeit überlassen werden. Gleichzeitig erklärt sich durch die Kombination der einzelnen Bilder das Phänomen von abgeschnittenen Gebäuden, Fahrzeugen und anderen Dingen…
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