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Android & Pixel-Smartphones: Die Probleme häufen sich – wird bei Google nicht mehr ausreichend getestet?

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Softwareentwicklung ist ein sehr komplexes Thema, das mit wachsendem Umfang und Pflege über einen langen Zeitraum auch mal zur Raketenwissenschaft werden kann. In den letzten Monaten kann man den Eindruck bekommen, dass Google im Android-Bereich mittlerweile in diesem Stadium angekommen ist und rund um das Betriebssystem sowie den Pixel-Smartphones einmal die Notbremse ziehen sollte. Oder wird einfach nur nicht mehr ausreichend getestet?


Es gibt keine Software ohne Bugs. Bei einer Hello World-Anwendung mag diese Regel nicht gelten, aber bei allem darüber hinaus schleichen sich immer Fehler, potenzielle Sicherheitslücken oder unvorhersehbares Verhalten ein. Das gilt sowohl für Hobbyprojekte als auch für kommerzielle Produkte und vermutlich gibt es bei beiden immer wieder mal den Punkt, dass etwas funktioniert und keiner so richtig weiß, warum. Der Spruch ’never touch a running system‘ kommt nicht von ungefähr.

Die Bug-Regel gilt natürlich auch bei Google, denn nicht ohne Grund kann man Monat für Monat umfangreiche Updates mit behobenen Sicherheitslücken oder behobenen Fehlern veröffentlichen. Gerade bei einem Projekt wie Android, das aus Hunderttausenden oder im Gesamtumfang sogar Millionen von Codezeilen besteht, kann nicht mehr ein Entwickler allein den Überblick behalten. Wenn dann noch ein Konzern mit gefühlt Dutzenden Führungsebenen und einer schwankenden Strategie dahintersteht, wird es problematisch.

In den letzten Monaten fällt auf, dass sich immer wieder vermeidbare Fehler in das Android-Ökosystem einschleichen, die man sehr leicht durch ausreichendes Testen hätte entdecken können. Dabei geht es nicht um Kleinigkeiten, sondern um große Brocken wie dem Pixel 6-Empfang, dem Pixel 6 WLAN-Problem, Bluetooth-Aussetzer oder jüngst das Nicht-funktionieren von Google Pay nach dem März-Update. Allesamt Dinge, die den Funktionsumfang eines Smartphones deutlich einschränken.




Weil Google die volle Kontrolle über Software UND Hardware hat, lässt sich das kaum entschuldigen und man kann den Schwarzen Peter nicht einem anderen Unternehmen zuschieben. Vor allem wenn der Kreis der Betroffenen sehr groß ist, so wie bei den jüngsten Pixel-Problemen, kann man nicht ernsthaft glauben, dass das Unternehmen eine ausreichende Qualitätskontrolle besitzt, in der umfangreich getestet wird. Sowas ist ein schleichender Prozess, aber gefühlt war das vor einem Jahr noch sehr viel besser. Wurde da etwa intern „optimiert“ und dann doch ein Dollar oder eine Arbeitsstunde zuviel eingespart?

Das wirklich ärgerliche ist, dass Google den eigentlich sehr guten Ruf von Android und den Pixel-Smartphones beschädigt und auch den von den Nutzern zurecht erwarteten Qualitätsstandard nicht erfüllt. Wenn wir von den Desktop-Apps einmal absehen, hat Google-Software einen sehr guten Ruf – vielleicht auf einer Stufe mit Apple. Doch wenn man heute schon vor dem nächsten Update besorgt sein muss, was nach dem nächsten Neustart vielleicht nicht mehr funktioniert, dann läuft etwas gewaltig schief. Schlimmer noch, dass das bei den Kauf-Produkten wie den Pixel-Smartphones mittlerweile schlimmer ist als bei den Gratis-Produkten.

Ich denke, dass Google sehr schnell in eine verstärkte Qualitätskontrolle investieren sollte. Die immer weiter wachsende Versionsflut macht das nicht einfacher. Vielleicht sollte man aber auch bei Produkten wie Android einmal einen Cut machen und „von vorn beginnen“. Natürlich nicht von Null und mit Wahrung der wichtigsten Kompatibilitäten, aber ein Auf-links-drehen kann manchmal Wunder wirken.

Man kann nur hoffen, dass die Probleme zu den höheren Google-Etagen durchdringen und die Prozesse durchleuchtet, statt nur auf dem Papier optimiert werden.

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