In den nächsten Wochen dürfte sich die Google-Startseite für viele Nutzer verändern und das eigentlich sehr schlanke Design durch eine zusätzliche Infoleiste ergänzt werden. Auf der klassischen Startseite ist das zwar ein Novum, aber Google hatte schon vor vielen Jahren ein Produkt, das zahlreiche Widgets und beliebige Informationsquellen auf einen Blick gebracht hat: iGoogle. Könnte es in moderner Form zurückkehren?
Die Google-Startseite war seit den ersten Tagen des Unternehmens sehr aufgeräumt und wurde im Laufe der Jahre sogar immer weiter entschlackt, sodass hauptsächlich das Suchfeld, die Buttons, das Logo und einige dezente Verlinkungen übrig geblieben sind. Das steht natürlich im krassen Gegensatz zum breiten Produkt-Portfolio des Unternehmens. Schon vor Jahren gab es einen Anlauf, die sehr schlanke Startseite um ein großes und sehr umfangreich anpassbares Portal zu erweitern: iGoogle.
Bei iGoogle handelte es sich um eine personalisierte Startseite, die optional als Ersatz für die schlanke Startseite der Suchmaschine verwendet werden konnte – was viele Nutzer sicherlich auch getan haben. Das Produkt war maßgeblich daran beteiligt, dass solche personalisierten Webseiten einen großen Boom erlebt haben. Google hat das nicht erfunden, aber in der breiten Masse populär gemacht. Als Nutzer hatte man eine Art Baukasten und konnte beliebige umfangreich anpassbare Widgets in einem Gitter platzieren.
Dadurch ließen sich von Nachrichten über Feeds, Spiele, das Wetter, Horoskope, Tools bis hin zum GMail-Posteingang alle möglichen Dinge zu einer eigenen Startseite zusammenwürfeln. Man könnte das ein wenig mit den heutigen Widgets auf dem Android-Homescreen vergleichen. Allerdings längst nicht so schick designt, aber dafür mächtiger und flexibler als die heutigen Smartphone-Widgets.
Im Laufe der Jahre wurde iGoogle immer flexibler und in der Hochphase gab es sogar die Unterstützung mehrerer Widget-Typen, anpassbare Spaltenbreiten, Tabs für mehrere Startseiten zugleich und vieles mehr. Ich denke, dass das damals viele Fans hatte – aber Google hat auch in diesem Fall ohne Rücksicht auf der Verluste den Stecker gezogen. iGoogle wurde 2007 gestartet und Ende 2013 eingestellt, war also eine sehr lange Zeit verfügbar. Begründet wurde die Einstellung damit, dass eine solche Seite nicht mehr zeitgemäß ist. Design-mäßig hatte man sicherlich recht, aber grundsätzlich wäre solch ein Konzept vielleicht auch heute noch erfolgreich.
Kommt iGoogle zurück?
Und damit zurück zum Beginn des Artikels: Die Google-Startseite erhält in Kürze eine nicht personalierbare Widget-Leiste am unteren Displayrand, recht eindeutig inspiriert von Bing. Ruft mal Bing auf und scrollt nach unten. Dann wird die Leiste zum Titel und es folgt ein Nachrichtenportal. Das wäre vielleicht auch etwas für die Google-Startseite und schon wäre eine moderne Version von iGoogle zum Greifen nahe.
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Ich weiß nicht, ob ich so etwas selbst noch verwenden würde. Damals habe ich es jedenfalls getan und möglichst viele Informationen auf einen Blick ist auch heute noch das, was ich und vielleicht auch viele andere favorisieren. Informativ, aber nicht überladen.