Google spielt im Messenger-Markt sowohl in Deutschland als auch international keine Rolle. Doch man erhofft sich, dies durch die weite Verbreitung von RCS zu ändern, das in immer mehr Märkten ausgerollt wird und jetzt auch in Deutschland einen großen Schritt macht. Die Deutsche Telekom und Google haben die breite Verfügbarkeit von RCS in Googles Messenger angekündigt. Man feiert es als Innovation für das Messaging.
RCS ist Googles aktueller Versuch, im Messenger-Markt eine größere Rolle zu spielen. Dabei setzt man auf die Idee, einen modernen Nachfolger für die SMS zu bieten, der die bekannten Funktionen anderer Messenger unterstützt. Der Erfolg ist bisher überschaubar, wobei man unter anderem Apple als Schuldigen ausgemacht hat und dennoch feiert man nun den nächsten großen Schritt. Die Deutsche Telekom hat die Unterstützung von RCS in Deutschland angekündigt.
Obwohl es als „Innovation für das Messaging“ bezeichnet wird, ändert sich für die Nutzer praktisch. RCS stand bereits zuvor über die Google Messages-App zur Verfügung, aber nun ist es nach Angaben der Unternehmen tiefer und komfortabler integriert. Mit RCS können alle Nutzer unabhängig vom Smartphone-Modell und Mobilfunknetz Nachrichten, Bilder, Videos und mehr versenden.
Meine Meinung dazu: Allein die Pressemitteilung der Telekom ist so sehr mit Buzzwörtern, Superlativen und einer abfotografierten Videokonferenz mit Google-CEO Sundar Pichai gefüllt, dass das Kaschieren dieses (für Endnutzer) unbedeutenden Schrittes sehr offensichtlich wird. Allein die beiden nacheinander stehenden Sätze sind ein Widerspruch in sich: „Alle Telekom-Nutzer von Messages by Google, powered by Googles Jibe Cloud, erhalten ein interaktives, modernes Messaging-Erlebnis. Es basiert auf dem Rich Communication Service (RCS)-Standard, der auf allen Android-Smartphones funktioniert, unabhängig von Modell und Mobilfunknetz.“
RCS ist eine gute Sache, wird Googles Messenger-Ambitionen aber sicherlich nicht helfen.
[Deutsche Telekom Pressemitteilung]