Das einzig wahre smarte Google-Produkt: Google Now im Pixel Launcher – so hätte es ausgesehen (Galerie)
Mit dem Google Assistant versucht Google seit vielen Jahren, den Nutzern einen praktischen Assistenten an die Seite zu stellen, der nicht nur Aufgaben übernehmen, sondern auch an diese erinnern kann. Das letzte wirkliche smarte Google-Produkte war allerdings ein anderes und hätte tatsächlich vor gut einem Jahr ein Comeback feiern können: Google Now. Screenshots zeigen, wie der Now-Nachfolger hätte aussehen können.
Heute ist alles smart – zumindest wird es so genannt. Vieles davon würde man als Nutzer wohl nicht unbedingt in diese Kategorie packen, denn wortwörtlich „smart“ sind nur die wenigsten Produkte. Bezogen auf Google ist für viele Nutzer bis heute die Plattform Google Now eines der smartesten Produkte, das man jemals im Portfolio gehabt hat. Leider konnte die Plattform ihr Potenzial nie voll ausschöpfen und wurde schon vor langer Zeit eingestellt.
Das war Google Now
Das erklärte Ziel von Google Now war es, den Nutzern Informationen und Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, bevor dieser danach fragt oder selbst weiß, dass es benötigt werden könnte. Das begann ganz profan beim Wetter und den Verkehrsmeldungen zum Arbeitsweg. Es ging weiter über Routen und Tickets am Bahnhof oder im Hotel, Reservierungscodes im Restaurant, Erinnerungen an zu bezahlende Rechnungen oder Pakete in Zustellung. War man im Ausland, gab es automatisch zwei Uhrzeiten, einen Währungsrechner, interessante Reiseziele aus Google Maps und eine Verknüpfung zum Übersetzer.
Alles nur Kleinigkeiten, doch in der Gesamtheit war Google Now eine sehr schöne Anlaufstelle, die wohl nicht nur ich ständig aufgesucht habe. Manchmal einfach nur dafür, um zu sehen, worüber mich die smarte Google-App jetzt wohl gerade informieren möchte. Zum Teil wurden sogar Kundenkarten an der Supermarkt-Kasse angeboten. Mit den fortschreitenden technischen Möglichkeiten (etwa Google Pay) wäre das heute noch sehr viel interessanter geworden.
Die Nicht-Nachfolger
Leider wurde die Plattform schon vor langer Zeit ohne echte Begründung eingestellt. Vermutlich kollidierte es intern mit dem Google Assistant, der zwar ebenfalls an Dinge erinnern kann (die man ihm vorher aufträgt), aber längst nicht diesen Funktionsumfang besitzt. Neben dem Google Assistant als Nicht-Nachfolger könnte man noch das ‚auf einen Blick‘-Widget auf dem Homescreen des Pixel Launcher nennen, das aber bis heute nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten bietet. Allerdings steht seit langer Zeit der Ausbau zum „Smart Space“ im Raum.
Smart Space auf dem Sperrbildschirm
Google hat für Android 11 daran gearbeitet, Kontext-Informationen direkt auf den Sperrbildschirm zu bringen. Diese sollten passend zur Tageszeit, zu einem besuchten Ort, zu anstehenden Terminen oder auch unterwegs am Bahnhof und anderen Situationen angeboten werden. Dargestellt mit einem kleinen Chip auf dem Sperrbildschirm, der sich durch einen Touch auffaltet und alle verfügbaren Informationen und Möglichkeiten auflistet. Schaut euch einfach einmal die folgenden Screenshots an, die kürzlich veröffentlicht wurden.
Smart Space sollte für andere Entwickler geöffnet werden
Das sind doch wirklich tolle Bilder, bei denen es sich allerdings zum Teil um angepasste Mockups handelt. Damalige Google Now-Nutzer hätten sich sicherlich sehr gefreut und neue Nutzer hätten gesehen, welche Möglichkeiten Google bieten kann. Und man wollte das nicht nur für sich behalten, sondern diesen Bereich per API für andere Apps und Plattformen öffnen. Es hätte für Nutzer also die erste Anlaufstelle für alle möglichen Dinge, die man mit dem Smartphone tun möchte, werden können. Leider wurde es aus unbekannten Gründen nicht veröffentlicht. Vermutlich spielt die Privatsphäre eine Rolle, denn immerhin war es der für alle Menschen zugängliche Sperrbildschirm.
DAS ist Google
Google hätte mit einem solchen Feature endlich einmal wieder zeigen können, wozu man in der Lage ist und wie sich Daten sinnvoll miteinander kombinieren lassen. So etwas steigert sicherlich auch die Akzeptanz der Nutzer, viele Daten überhaupt erst freizugeben oder dauerhaft auf den Google-Servern speichern zu lassen. Für mich war NOW und heute dieses geleakte Produkt eine Plattform, die in der Form eigentlich nur Google bieten kann. Es ist das, wofür das Unternehmen eigentlich auch stehen möchte. Warum man daran scheitert, erschließt sich mir nicht.
Wir dürfen gespannt sein, ob ein solches Produkt mit Android 13 oder innerhalb eines anderen Produkts ein Comeback feiern kann. Die Weiterentwicklung des ‚auf einen Blick‘-Widget macht Mut, hat aber noch einen sehr weiten Weg, um wenigstens den Funktionsumfang von vor sieben Jahren nachzubilden…
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Und noch so ein Ding was ich nicht verstehe.. das Email Programm ibox. Das war auch für mich smart.
Alles mega Rückschritte von Google
Ich vermute, die Paranoia der Datenschützer hat hier mit am Ast gesägt. Aber ich kann mich auch täuschen.
Ja Google Now war wirklich eine feine Sache, der ich auch noch nachtrauere. Wie so oft ist Google dann wohl an sich selbst gescheitert.