Google hat die Videoplattform YouTube in den vergangenen Jahren stark ausgebaut und spezielle Ableger für Musik, Gaming, Kinder und auch Original Content geschaffen. Letztes sollte vor allem Abonnenten anziehen, die sich etwas andere Inhalte bei Netflix und Co versprochen haben. Doch die Strategie ging nicht auf, was schon sehr früh absehbar war, und in wenigen Wochen zieht man endgültig den Stecker.
Eigenproduktionen spielen bei Netflix, Amazon Prime und einigen anderen Plattformen eine große Rolle und dürften in vielen Fällen ein starkes Argument zur Kundenbindung sein. Das hat auch Google recht früh bemerkt und mit den „YouTube Originals“ eigene Inhalte schaffen wollen, die nur für zahlende Abonnenten zur Verfügung stehen. Doch die Inhalte waren qualitativ, mit wenigen Ausnahmen, schlecht, zu uninteressant und standen nur in sehr kleiner Auswahl bereit. Dazu kam, dass man hauptsächlich auf die YouTube-Stars setzte, die auch außerhalb der Originals weiter aktiv waren und somit – in anderen Formaten – kostenlos verfolgt werden konnten.
An update on YouTube Originals: pic.twitter.com/PixhgZ2yhU
— Robert Kyncl (@rkyncl) January 18, 2022
Nun hat man das endgültige Aus angekündigt. Man feiert sich zwar dafür, dass die Originals eine entscheidende Rolle in der Weiterentwicklung der Plattform gespielt haben (glaube ich nicht), aber zieht dennoch den Stecker. Schon vor längerer Zeit war das absehbar, als man die meisten Originals-Inhalte auch für alle anderen Nutzer in werbefinanzierter Form zugänglich gemacht hat. Interessiert hat sich dennoch kaum einer dafür und ich würde mich nicht wundern, wenn so manch ein Leser überhaupt zum ersten Mal davon hört.
Dass YouTube auch ohne zahlende Abonnenten erfolgreich sein kann, hat sich erst vor wenigen Tagen gezeigt: Das erste Video hat die Rekordmarke von zehn Milliarden Klicks gebrochen!