Viele Nutzer der Pixel 6-Smartphones hatten in den ersten Monaten aus bekannten Gründen nicht viel Freude mit ihrem neuen Gerät, doch so langsam scheint Google das in den Griff zu bekommen. Die gröbsten Probleme sind gelöst, doch aus aktueller Sicht verheißt der Blick in die Zukunft nichts Gutes: Man kann nur hoffen, dass man die Verzögerungen bis zum baldigen Release von Android 13 ausräumen kann.
Die Geräte der Pixel 6-Reihe sind sehr gute Smartphones, darin sind sich die allermeisten Besitzer und Tester einig und dürften sicherlich in Zukunft noch viel Freude damit haben. Doch in den ersten Monaten haben wieder einmal Google Software-Probleme einen Strich durch die Rechnung macht, die bei der aktuellen Generation aber noch einmal eine Spur schwerwiegender waren als in den Vorjahren. Kein Wunder, dass das für große Diskussionen gesorgt hat.
Seit Freitag vergangener Woche wird das erlösende Update ausgerollt, das viele – aber nicht alle – Probleme endgültig löst. Bisher sind die Rückmeldungen großteils positiv und viele würden sich wohl wünschen, dass auch die Diskussionen und Berichte nun ein Ende finden. Doch Google hat nach wie vor Baustellen offen, die man sehr dringend angehen sollte. Zwar geht es dabei nicht um Grundfunktionen des Smartphones, aber dafür um die Erwartungshaltung, die man aus nachvollziehbaren Gründen an ein Google-Smartphone hat.
Google-Smartphones sind stets die Ersten, die ein Update erhalten, die neue Features ausprobieren dürfen und auch die Ersten, die ein neues Betriebssystem unter die Lupe nehmen können. Das wurde von Google immer wieder als starkes Argument kommuniziert und hat sich natürlich in der Erwartungshaltung der Nutzer verfestigt. Doch genau diese kann man schon seit dem Start nicht erfüllen.
Sicherheitsupdates kommen nur mit Verzögerung und liegen bis zu zwei Wochen hinter den älteren Pixel-Generationen. Zwar werden Sicherheitslücken selten frühzeitig aktiv ausgenutzt, aber wenn es einmal der Fall sein sollte, hat Google mit dem aktuellen Ablauf wieder ein echtes Problem. Aber die Verzögerung gilt nicht nur für die Sicherheitsupdates, sondern auch für kleinere Verbesserungen oder die Pixel Feature Drops. Ohne Frage kann man als Pixel 6-Nutzer erwarten, diese zur gleichen Zeit wie die Vorgängermodelle zu bekommen.
Android 12L und Android 13 drängen
Noch ärgerlicher ist das bei den Betriebssystemen: Android 12L ist in der zweiten Beta und noch zwei Schritte vom finalen Release entfernt. Doch bis heute lässt es sich nicht auf den Pixel 6-Smartphones ausprobieren. Zwar ist 12L nicht für die klassischen Pixel-Smartphones konzipiert, aber wenn man Pixel 3a bis Pixel 5a die Möglichkeit gibt, sollte die sechste Generation nicht hinten anstehen. Aufbauend auf der aktuellen Lage sieht es dann wohl auch schlecht für Android 13 aus. DAS große neue Betriebssystem 2022. Es wäre mehr als ärgerlich, wenn man die Verzögerungen bis zum ersten 13er-Release nicht in den Griff bekommt.
Ich weiß nicht, wie groß die Gruppe der Nutzer ist, die auf ihrem Pixel-Smartphone Beta- oder Dev-Versionen von kommenden Android-Versionen installiert. Aber es geht auch mehr um das können als das tun. Es bleibt auch die Frage: Woran liegt es? Kommt der ganze Mehraufwand durch Tensor und wenn ja, warum steckt Google nicht mehr Ressourcen in diesen Entwicklungszweig? Das mag zwar das Budget belasten, aber der gute Ruf der Pixel-Smartphones sollte diese Mehrkosten wert sein…
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