Viele Smartphone-Hersteller haben in den letzten Jahren in puncto Android-Updates nachgelegt und nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Dauer verbessert. Natürlich verdienen die Hersteller mit den Updates auf direktem Wege kein Geld, sodass Nokia-Eigentümer HMD nun ein interessantes Konzept ausprobieren dürfte: Die Nutzer sollen für längere Android-Sicherheitsupdates bezahlen.
Bei Smartphones gibt es keinen echten Aftermarket, denn nach dem Verkauf lässt sich für den Hersteller mit den Geräten kaum noch Geld verdienen. Kein Wunder, dass die in den folgenden Jahren anstehenden Android-Updates da nur auf Sparflamme gefahren worden sind – aus kurzfristiger BWL-Sicht nachvollziehbar. Doch irgendwann haben die Hersteller gemerkt, dass die Nutzer ihnen die miese Update-Strategie übel nehmen und sch beim Neukauf nach einer anderen Marke umsehen. Das hat dazu geführt, dass heute viele Hersteller (nicht alle) stark zugelegt haben.
Nokia-Eigentümer HMD hat nun eine für Android neue Idee auf den Plan gebracht: Die Nutzer erhalten weiterhin die garantierten Sicherheitsupdates und sollen für eine Verlängerung, nach Auflauf des Supports, für weitere Updates bezahlen. Klingt im ersten Moment merkwürdig, ist aber in anderen Bereichen durchaus üblich. Konkret geht es wohl um das vierte Jahr nach dem Kauf, in dem die Smartphones normalerweise keine Updates mehr erhalten. Wer sich während des Kaufs für eine „Garantieverlängerung“ (ich nenne es mal so, ist es aber nicht!) entscheidet, kann dann mit dem Zusatzangebot rechnen.
In nächster Zeit soll dieses Konzept in den skandinavischen Ländern getestet und für umgerechnet etwa 30 Euro inklusive Steuern angeboten werden. Bleibt abzuwarten, ob die Nutzer das annehmen und man sich diese Fristverlängerung für das geliebte Gerät tatsächlich nochmal so viel kosten lässt. Wohlwissend, dass man dennoch nicht mit neuen Features rechnen kann und der Kauf eines Neugeräts in Sichtweite rückt.