Die Google-Schwester Waymo arbeitet seit vielen Jahren an den autonomen Fahrzeugen und steht nach Meinung vieler Beobachter technologisch weiter an der Spitze. Allerdings ist man nach wie vor auf der Suche nach einem tragfähigen Geschäftsmodell und kann nun eine interessante Partnerschaft mit dem Logistiker UPS verkünden: Man wird das Unternehmen sowohl bei der Logistik als auch der Zustellung unterstützen.
Waymo bietet schon seit längerer Zeit in einigen kleinen US-Städten einen autonomen Taxidienst, der die Menschen von A nach B bringt. Das funktioniert überraschend gut, aber selbst langfristig dürfte man damit wohl nicht das große Geld verdienen können. Daher hat man sich längst breiter aufgestellt und adaptiert die Technologie für große Trucks. Bisher waren sie vor allem im Testgelände unterwegs, doch nun hat man den ersten großen Auftrag an Land gezogen.
Eine neue Partnerschaft mit UPS sieht vor, dass die Trucks für den Transport zwischen den einzelnen Logistikzentren zum Einsatz kommen. Gerade in den USA kann es manchmal trotz Flugzeug sehr lange Wege geben, die man wohl am liebsten autonom statt mit einem oder zwei Fahrern zurücklegen möchte. Konkret geht es erst einmal um Dallas-Fort Worth und Houston im Bundesstaat Texas. Man will in dieser Testphase wichtige Daten und Erfahrungen sammeln, die für beide Unternehmen sehr interessant sind.
Für Waymo wird es darum gehen zu beweisen, dass die Trucks bereit für den Einsatz sind und die von Menschen gesteuerten LKWs in einigen Bereichen ersetzt werden können. Es geht dabei um nichts weniger als das erste tragfähige Geschäftsmodell und das große Geld. Der Vorteil von UPS liegt hingegen eher bei den eingestellten Personalkosten, die sich bei großflächigem Einsatz sicherlich bemerkbar machen.
Kooperation schon seit zwei Jahren
Waymo und UPS arbeiten bereits seit zwei Jahren partnerschaftlich zusammen, sodass die neue Vereinbarung eher als Erweiterung der bestehenden Kooperation verstanden werden kann. Seit zwei Jahren kommen immer wieder Waymo-PKWs bei der Paket-Zustellung in einigen Regionen zum Einsatz. Das ist allerdings alles andere als wirtschaftlich: Man schickt einen PKW (keinen Transporter) für ein Paket los und im Fahrzeug sitzen zusätzlich zwei Waymo-Mitarbeiter. Ein Notfall-Fahrer sowie ein Software-Ingenieur.
Offenbar war die bisherige Partnerschaft erfolgreich, sodass man es nun erweitert. Ich denke, dass die Zusammenarbeit in diesem Bereich sehr viel lukrativer für beide Seiten ist. Und wenn es um die Zustellung der letzten Meile geht, dann hat Alphabet mit Wing bereits ein alternatives Angebot im Portfolio, das eine Drohnenzustellung in immer mehr Regionen ausrollt. Gut möglich, dass es zwischen diesen Alphabet-Unternehmen in Zukunft zu Kooperationen kommen wird.