Google spendiert den Pixel-Smartphones in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen neue Features, die den Funktionsumfang vergrößern und auch mal in etwas ungewöhnliche Bereiche vordringen – die aber nicht weniger relevant sind. Schon seit mehreren Generationen können die Pixel-Smartphones Autounfälle erkennen und sogar selbsttätig Hilfe holen. Nachdem dieses Feature kürzlich verbessert wurde, zeigen wir euch, wie das Ganze funktioniert und trainiert wurde.
Heute ist in vielen Fahrzeugen eine Technologie verbaut, die einen Unfall erkennen und automatisch Hilfe holen kann. Dass das Fahrzeug einen Unfall erkennt, ist sicherlich kein großes Kunststück, doch für externe Geräte ist es schon eine Spur schwieriger. Google hat den Pixel-Smartphones im Rahmen der Notfall-Funktionen schon vor längerer Zeit ein Feature spendiert, das Autounfälle des Besitzers erkennen und bei Bedarf darauf reagieren kann. Seit einigen Tagen lasse sich sogar Videoaufnahmen erstellen und teilen.
Wie das genau funktioniert, könnt ihr Hier nachlesen, daher in diesem Artikel nur die Kurzform: Das Smartphone erkennt den Unfall bzw. den erfolgten Aufprall durch eine Kombination aus Daten der Bewegungssensoren, der Mikrofone sowie der Standortinformationen. Diese Daten in Kombination mit umfangreichen ML-Modellen dürfte ziemlich sicher einen Unfall erkennen können (mehr dazu weiter unten). Wurde ein Unfall erkannt, wird das Smartphone aktiv: Der Nutzer wird gefragt, ob er einen Unfall hatte und Hilfe benötigt.
Als Nutzer hat man dann 60 Sekunden Zeit zu reagieren. Erfolgt keine Reaktion, wird automatisch der Notruf verständigt. Als Nutzer kann man den Notruf aber auch direkt ohne Wartezeit rufen oder diesen automatischen Ruf abbrechen. Es wird automatisch Freisprechen aktiviert, sodass eine Kommunikation mit der Notrufzentrale möglich ist. Wichtige Informationen wie die Tatsache des Unfalls und der Standort werden automatisch übertragen.
Auf obigem Bild seht ihr, wie Google dieses Feature trainiert hat. Tatsächlich hat man nicht nur Entwickler beschäftigt, sondern auf Crashtests mit Dummies gesetzt. Das Ganze soll „viele Male“ wiederholt worden sein, mit nicht weniger als 20 im Fahrzeug verteilten Pixel-Smartphones. Mehr als dieses Bild und die kurze Detailinformation wurde nicht veröffentlicht, aber es zeigt schon, dass man da sehr ernsthaft herangegangen ist. Ehrlich gesagt hätte ich in diesem Bereich aber auch nichts anderes erwartet.
Leider funktioniert dieses Feature nur auf den Pixel-Smartphones und auch nur in den USA, UK und Australien. Allerdings steht das Support-Dokument und die Anleitung schon seit längerer Zeit in deutscher Sprache zur Verfügung. Der Flaschenhals dürfte die Kommunikation zu den Notrufzentralen sein, die natürlich die entsprechende kompatible Infrastruktur erfordert. Aber natürlich könnte Google das Feature als alternative anbieten, die stattdessen automatisiert einen oder mehrere Notfallkontakte informiert.
Ein Anfang wäre ja schon einmal gemacht, wenn das Ganze nicht mehr Pixel-exklusiv wäre, was gerade bei einem solchen Feature bei allem Verständnis für exklusive Feature aus meiner Sicht eine Selbstverständlichkeit sein sollte.