Viele große Fahrzeughersteller und Zulieferer arbeiten an den selbstfahrenden Fahrzeugen, die wohl erst in ferner Zukunft vollständig autonom auf den Straßen dieser Welt unterwegs sein können. Neben den altbekannten Branchengrößen spielen auch die Google-Schwester Waymo sowie Tesla ganz vorne mit. Vor einigen Monaten wetterte ein ehemaliger Googler scharf gegen Tesla – es ist nicht das erste Mal.
Die Google-Schwester Waymo gilt rein technisch als sehr gut aufgestellt, wenn es um die autonomen Fahrzeuge geht und kann im Vergleich zu allen anderen Unternehmen stets Bestwerte einfahren. Man ist sich allerdings bewusst, dass man trotz aktueller Überlegenheit und recht überzeugender Technologie noch einen weiten Weg vor sich hat. Ganz anders sieht das bei Tesla aus, denn das Elon Musk-Unternehmen gibt sich gerne als Vorreiter und will die autonomen Technologien eher gestern als heute auf die Straßen bringen.
Tesla wirbt seit längerer Zeit mit Technologien wie dem „Auto Pilot“, der erst kürzlich wieder zu einem schweren Unfall mit Todesfolge geführt hat – weil die „Fahrer“ offenbar dachten, dass das Fahrzeug vollkommen allein fahren kann. Der ehemalige Chef der selbstfahrenden Google-Fahrzeuge kritisiert Tesla nun dafür, sich in der Öffentlichkeit falsch zu präsentieren und immer wieder in Aussicht zu stellen, dass die derzeit rollenden Fahrzeuge lediglich per Software-Update die volle Autonomie erhalten könnten.
Chris Urmson, der langjährige Googler und wohl einer der ersten Ingenieure, der sich in diesem Umfang mit der autonomen Technologie beschäftigt hat, sieht Teslas Pläne noch in weiter Ferne. Um genau zu sein mindestens zehn Jahre in der Zukunft – eher noch mehr. Soweit wie Tesla heute ist, war der Waymo-Vorgänger wohl schon 2009.
Technisch gesehen ist es sehr eindrucksvoll, was sie gemacht haben, aber wir waren 2010 schon weiter
Schon Googles Knutschkugeln sollen also besser autonom gefahren sein, als die heutigen Teslas. Sicherlich ist der Vergleich sehr schwer und die Google-Fahrzeuge waren damals auch nicht viel schneller als 40 km/h, aber dennoch dürfte wohl etwas dran sein. Der große Unterschied liegt natürlich auch darin, dass Waymo und früher Google X keine Fahrzeuge verkauft haben oder Werbeversprechen machen mussten. Tesla hingegen wirbt recht offensiv damit und CEO Elon Musk unterstreicht diese Intelligenz der Fahrzeuge immer wieder. Das kann sehr gefährlich werden – wie wir erst jüngst wieder gesehen haben.
Erst vor einigen Monaten hatten sich Waymo und Tesla gegenseitig dafür kritisiert, in die falsche Richtung zu entwickeln. Tesla sieht Waymo auf einer falschen Fährte und bei Waymo ist man hingegen der Meinung, dass sich Tesla geradewegs in eine Sackgasse manövriert, aus der man so schnell nicht wieder herauskommt.