Chromebooks: Der Boom ist vorbei – Verkaufszahlen brechen ein; Marktanteil auf Niveau vor der Pandemie
Googles Desktop-Betriebssystem Chrome OS sowie die dazugehörige Geräteklasse der Chromebooks feiern 2022 den zehnten Geburtstag und sind nach längerer Zeit in der Nische längst im Massenmarkt angekommen. Im vergangenen Jahr konnten die Chromebooks ein explosionsartiges Wachstum hinlegen, doch nun ist der temporäre Schub wieder vorbei und die Marktanteile auf dem Level vor der Corona-Pandemie angekommen.
Die Pandemie ist bekanntlich noch längst nicht vorbei, doch schon jetzt kann man zurückblicken und unter anderem die Chromebooks als große Gewinner der neuen Situation bezeichnen. Der erzwungene Home Office-Boom hat zu einer gewaltigen Nachfrage geführt, sodass die Chromebooks ab dem 2. Quartal 2020 extrem gefragt waren und ein Wachstum von gut 275 Prozent hingelegt hatten. Nun sind alle Menschen versorgt und die Verkäufe gehen wieder auf das normale Niveau zurück.
Genauso wie die Chromebooks die großen Gewinner der Pandemie waren, sind sie nun die großen Verlierer auf dem normalen Markt – so kann man es sicherlich bewerten. Die Verkaufszahlen gingen im Vergleich zum Vorjahr um 37 Prozent zurück, im Vergleich zum Vorquartal sogar um 52 Prozent. Weil der Gesamtmarkt allerdings gleichzeitig stark gewachsen ist, hat sich der auf das Quartal betrachtete Marktanteil bei den Verkaufszahlen halbiert. Von 18 Prozent im zweiten Quartal auf nur noch 9 Prozent im dritten Quartal.
Das ist nicht nur ein starker Einbruch, sondern gleichzeitig kommt man damit exakt auf den Marktanteil, wie man ihn vor der Pandemie innehatte. Man kann also sagen, dass Chromebooks heute nicht gefragter sind als vor zwei Jahren.
Für Google dürften das ganz schlechte Zahlen sein. Das vorübergehende Hoch war für Chrome OS sehr wichtig und hat das Betriebssystem stärker als zuvor in den Fokus gerückt. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass es nach heutigem Stand kein nachhaltiger Erfolg ist. Offenbar greifen die Menschen doch weiterhin zu 90 Prozent zum PC oder Mac, statt zu einem Chromebook. Spannend wird es, wie sich die Zahlen in den nächsten Monaten entwickeln. Bleibt es stabil, geht es wieder bergauf oder sogar noch bergab?
Bei den Marktanteilen musste HP die meisten Federn lassen. Vor einem Jahr kam noch jedes dritte Chromebook vom PC-Pionier, doch jetzt ist es nur noch jeder fünfte und man musste den Spitzenplatz wieder an Lenovo abgeben. Insgesamt haben alle großen Hersteller Verkaufsrückgänge verzeichnen müssen, während die „anderen“ als einzige dazugewinnen konnten. Ob das von einem einzigen Unternehmen getrieben wird, lässt sich leider nicht sagen.
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Exakt das.
Ich hatte mir vor einiger Zeit einen gebrauchten Windows-Laptop gekauft, weil ich mir ChromeOS da draufhacken wollte. Das hat erstmal nicht soooo gut geklappt, und im Rahmen des Gebastels habe ich mir ChromeOS dann erst mal in Ruhe in VMware angeguckt.
Irgendwie hatte ich da mehr erwartet. Das ist ja echt nur Chrome mit „nix drunter“. Mein Fazit: Auf dem Laptop bleibt Windows, dann habe ich ein OS _und_ einen Browser. Und da lässt sich dann sogar Chrome durch Vivaldi ersetzen.
Fazit: Ich wundere mich über mich selbst, aber: Ich bin jetzt Windows-User.
Nebeneffekt: Ich bin an sich soweit zufrieden, dass auch mein MacBook wohl irgendwann einen Windows-Nachfolger bekommen wird. An sich finde ich macOS zwar noch einen Ticken besser, aber den Mehrpreis ist es mir nicht wert, und ich brauche mich nicht mehr ärgern über System-Designentscheidungen, Port-Mangel und sowas.
Was mich aber wundert, ist, dass Google keinen Installer als Freie Software für „beliebige“ Rechner zur Verfügung stellt. Da hätten sicherlich viele Interesse. Die Projekte, die das stattdessen machen, sehen für mich wenig attraktiv aus.
Ich muss sagen, dass ich bei meinem Chromebook geblieben bin und immer noch denke, dass es für viele alltägliche und nicht anspruchsvolle Aufgaben, wie Mails checken, shoppen und surfen im Netz reicht. Dafür habe ich eine super Akkulaufzeit, ein „Ultrabook“ Gefühl, wenn ich nicht das billige Einsteigermodell wähle.
Habe eine Tastatur und einen großen Display. Unter 14“ Zoll würde ich auch keinem empfehlen.
Ich habe mein Chromebook von Acer damals günstig über Kleinanzeigen geschossen, es hatte gerade mal 14 Ladezyklen.
Ich würde mir sogar bei Zeiten ein bisschen besser ausgestattetes Chromebook zulegen.
Einfach weil Qualität und Preis Leistung in meinen Augen stimmt.
Wie gesagt für einfache Aufgaben und das Surfen abends im Bett. 😉
Irgendwie nicht Fisch (Android Tablet) und nicht Fleisch (Windows Notebook)…
Habe mich einige Zeit damit herumgequält, bleibe jetzt aber erst mal dauerhaft bei Tablet und Notebook in getrennten, spezialisierten Gerätschaften…