GoogleWatchBlog

Wing: Google-Schwester startet Drohnen-Zustellung – Einkaufscenter werden zu Flughäfen (Video)

» Web-Version «

Google hat unter dem Dach von Alphabet viele Schwesterunternehmen, deren Erfolge bisher überschaubar sind. Nun kann das Unternehmen Wing einen großen Erfolg vermelden, denn man hat es tatsächlich geschafft, eine Drohnen-Zustellung zu etablieren. Diese soll problemlos funktionieren und ist so konzipiert, dass sie recht schnell an vielen Standorten ausgerollt werden könnte.


Unter dem Dach von Alphabet befinden sich neben Google viele weitere Unternehmen, die sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht haben, aber nach wie vor auf der Suche nach tragbaren Geschäftsmodell sind. Die größten Hoffnungen ruhen in Waymo und gerade erst hat man dem Ballon-Internet Loon den Stecker gezogen, aber man hat auch vermeintlich einfachere Dienstleistungen im Gepäck. Das Unternehmen Wing arbeitet seit Jahren an einer zuverlässigen Drohnen-Zustellung – ein stark umkämpfter Bereich, in dem natürlich auch Amazon & Co. aktiv sind.

Nun konnte Wing vermelden, einen ersten „Drohnen-Flughafen“ auf dem Dach eines Einkaufszentrums eröffnet zu haben. Auf dem Grand Plaza in Queensland, Australien, hat man eine Art Flugfeld geschaffen, auf dem ständig Drohnen auf ihre Aufgabe warten. Diese liefern einige leichte Waren direkt an die Menschen in der Umgebung, sodass diese nicht in das Einkaufszentrum fahren müssen. Begonnen hat man mit Sushi und Bubble Tea, schon wenige Wochen später wurde es um Produkte aus der Apotheke erweitert.

Nach eigenen Angaben konnte man allein im Monat September mehr als 2.500 solcher Lieferungen problemlos durchführen. Das Prinzip ist simpel: Der Kunde bestellt, die Mitarbeiter im jeweiligen Geschäft bzw. Restaurant bringen das Produkt auf das Dach, hängen es an die Drohne und diese liefert es beim Endkunden ab. Das Ganze kann somit im Idealfall innerhalb weniger Minuten funktionieren. Im folgenden Video ist das sehr gut zu sehen.




Ein einfacher Ablauf, der aber auch einen kleinen Aufwand für die Mitarbeiter bedeutet, die mit jeder Bestellung auf das Dach müssen. Das dürfte aber nicht viel aufwendiger sein als die Zustellung per Auto, die ja bekanntlich auch von vielen Restaurants angeboten wird. Statt einen Fahrer kilometerweit zu einem Kunden zu schicken, lässt man das nun eine Drohne erledigen. Das dürfte langfristig günstiger sein, geht schneller, schont die Umwelt und verbannt ein weiteres Fahrzeug von den überfüllten Straßen.

Das Konzept ist interessant und könnte in diesem eher kleinen Format sicherlich sehr schnell auch wirtschaftlich tragfähig sein. Während die Zustellung über weite Strecken oder große Lasten noch ein Problem darstellt, kann man mit solchen leichten Zustellungen zu Zielen in der Nähe erst einmal ein solches Modell aufbauen. Leider zeigt man nicht, wie die Drohne bei den Kunden ankommt und wie diese ihre Ware entnehmen. Bei einem Einfamilienhaus ist das kein großes Problem, aber in einem Wohnhaus dürfte der Kunde dann wohl doch noch vor die Tür gehen müssen, um seine Bestellung in Empfang zu nehmen. Eine Zustellung an das Wohnzimmer-Fenster, wie man es gerne in Filmen zeigt, dürfte wohl noch einige Jahre in der Ferne sein.

» Die Luft ist raus: Google-Mutter Alphabet zieht Loon den Stecker – das Ballon-Internet ist gescheitert

» Waymo vs. Tesla: Streitereien um autonome Fahrzeuge – Tesla in der Sackgasse & Waymo auf falscher Fährte

[Wing Blog]


Keine Google-News mehr verpassen:
GoogleWatchBlog bei Google News abonnieren | Jetzt den GoogleWatchBlog-Newsletter abonnieren