Google hat vor über sieben Jahren das Material Design geschaffen, das derzeit in der dritten Generation als Material You-Design für viele Apps umgesetzt wird. Material Design hat sich das Ziel gesetzt, plattformübergreifend sehr ähnliche Oberflächen zu schaffen – das gilt auch für iOS. Doch nun hat man angekündigt, das Material Design auf dem iPhone praktisch vollständig fallenzulassen.
Das Material Design war ohne Frage ein sehr großer Schritt und hat für deutlich verbesserte Oberflächen bei den Google-Apps und auch im gesamten Android-Ökosystem gesorgt. Material kam aber auch im Web, eingeschränkt auf Smartwatches und natürlich auch auf dem iPhone an. Weil Apple aber völlig zurecht eigene Design-Vorstellungen hat, hat das wohl dazu geführt, dass die Google-Apps sich negativ vom Rest des iOS-Ökosystems abgehoben haben. Damit soll bald Schluss sein.
Auf Twitter hat sich Googles Design-Chef für iOS nun geäußert und verkündet, dass man das Material Design auf dem iPhone erst einmal auf Eis legt. Man hatte ein umfassendes Material-Framework für iOS entwickelt und schickt dieses nun in den „Wartungsmodus“. Stattdessen will man Apples UIKit verwenden. Allerdings wurde kein Zeitrahmen in Aussicht gestellt, es wurden keine Details genannt und was man genau mit „Wartungsmodus“ meint, ist ebenfalls unklar. Gut möglich, dass man einige wichtige Apps umstellt und nach einiger Zeit entscheidet.
In folgender Tweet-Serie könnt ihr die Ankündigung nachlesen. Ein offizielles Statement gibt es bisher noch nicht, es kann aber gut möglich sein, dass sich die Google-Apps in den kommenden Monaten stark verändern werden. Erste Anzeichen gab es schon bei der Ankündigung der Google-Apps auf dem iPhone 13, wobei man sich vor allem auf die schicken Widgets bezog.
This year my team shifted the open source Material components libraries for iOS into maintenance mode. Why?
A
… — Jeff Verkoeyen (@featherless) October 7, 2021
This evolution of how we approach design for Apple platforms has enabled us to marry the best of UIKit with the highlights of Google's design language.
The result? Many custom components simply aren't needed anymore. And the ones that are, they now get more attention and focus.
— Jeff Verkoeyen (@featherless) October 7, 2021
The time we're saving not building custom code is now invested in the long tail of UX details that really make products feel great on Apple platforms. To paraphrase Lucas Pope, we're "swimming in a sea of minor things", and I couldn't be more excited about this new direction.
— Jeff Verkoeyen (@featherless) October 7, 2021