Google Assistant: ‘Hey Google’ nicht mehr notwendig – diese Quick Phrases-Befehle lassen sich bald nutzen
Die meisten Nutzer dürften den Google Assistant per Sprachsteuerung verwenden, die sich auf allen Geräten nutzen lässt und somit leicht erlernbar ist. Allerdings muss jeder Sprachbefehl mit den Wörtchen Hey Google eingeleitet werden, was im Alltag und bei häufiger Nutzung recht schnell nervig werden kann. Doch mit den neuen „Quick Phrases“ soll das bei einigen Sprachbefehlen der Vergangenheit angehören. Wir zeigen euch alle Details.
Der Google Assistant hat vor langer Zeit mit den magischen Wörtchen „OK Google“ begonnen, die zwar auf dem Papier kürzer als der aktuelle Sprachbefehl sind, sich aber deutlich schwerer aussprechen lassen und im Vergleich zum heutigen „Hey Google“ etwas sperrig waren. Doch auch die heute verwendeten magischen Worte zum Aufwecken des Assistant gehen längst nicht so leicht über die Lippen wie etwa „Siri“, „Alexa“ oder auch „Cortana“. An eine Verkürzung dürfte Google aber eher nicht denken.
Stattdessen arbeitet man seit einiger Zeit an den „Quick Phrases“, die nun bereit für den Rollout sind und sich sowohl auf Smart Home-Geräten als auch auf dem Smartphone bereits gezeigt haben. Dabei handelt es sich um Kurzbefehle, die als Reaktion auf ein Ereignis gesprochen werden können, ohne den Assistenten direkt ansprechen zu müssen. Geht beispielsweise ein Anruf ein, könnte man diesen per Sprachbefehl annehmen oder ablehnen, ohne den Assistenten wörtlich anzusprechen.
Das kann sehr praktisch sein, aber sicherlich auch zu Beginn für viele False Positives sorgen. Kein Wunder, dass sich das Ganze seit mehreren Monaten im Testlauf befindet und vielleicht noch etwas länger nur einem kleinen Personenkreis zugänglich ist bzw. später sicherlich als Beta angeboten wird.
Wie nun bekannt wurde, wartet der Assistant nach einem Ereignis wie dem angesprochenen eingehenden Telefonat auf solche einfachen Anweisungen und kann diese daher schnell verarbeiten. Der Umfang der möglichen Befehle ist sehr gering, sodass die Erkennung auch ohne großen Aufwand durchgeführt werden dürfte. Wer sich allerdings gerade in einem Gespräch mit einer anderen Person befindet, muss bei einem solchen Ereignis aufpassen, dass sich nicht plötzlich der Assistant angesprochen fühlt.
Bei den Quick Phrases wird der Assistant nicht auf die Stimme, sondern lediglich das gesprochene Wort hören. Das bedeutet, dass diese schnellen Antworten von jeder Person gegeben werden können – was die ganze Sache noch einmal etwas komplizierter macht. Vielleicht wäre die Erkennung einer bestimmten Stimmenlage, einer etwas erhobenen Stimme oder ähnlichem dafür eine gute Lösung. Ähnlich so, als wenn man eine Person ansprechen möchte, ohne ihren Namen zu nennen.
Diese Befehle sollen auf Smart Home-Geräten möglich sein:
- Set alarms: “Set an alarm for 7 a.m.”
- Cancel alarms: “Cancel the alarm”
- Show alarms: “What time is my alarm set for?”
- Send broadcasts: “Send a broadcast”
- Respond to calls: “Answer” & “Decline”
- Ask about time: “What time is it?”
- Ask about weather: “What’s the weather?”
- Turn lights on & off: “Turn the lights on”
- Turn lights up & down: “Increase the brightness”
- Control volume: “Turn up the volume”
- Pause & resume music: “Pause the music”
- Skip tracks: “Skip this song”
- Set timers: “Set a timer for 2 minutes”
- Cancel timers: “Cancel the timer”
- Pause & resume timers: “Pause the timer”
- Reset timers: “Reset the timer”
- Show timers: “How much time is left?”
- Reminders: “Create a reminder”
- Family notes: “Create a family note”
Diese Befehle sollen auf dem Smartphone möglich sein:
- Alarms and Timers: Say „Stop“ or „Snooze“
- Incoming Calls: Say „Answer“ or „Decline“
In Zukunft als Standard?
Es bleibt abzuwarten, wie gut das Ganze funktionieren wird und ob Google an diesem Konzept festhalten kann. Durch eine starke KI ließe sich sicherlich einiges bewerkstelligen, wobei es ohne jede Form der Anrede dann doch etwas schwer werden kann. Wenn man sich mit einer Gruppe von Menschen unterhält, wäre es ohne direkte Ansprache oder Blickkontakt für andere Personen ebenfalls schwer, ein Gespräch zu erkennen. Weil Google die Ansprache aber vermeiden will und Blickkontakt in der Form nicht möglich ist, bleibt nur eine starke KI oder die bereits von mir angesprochene veränderte Stimmlage des Nutzers, die die meisten sicherlich beim „Gespräch“ mit ihrem Smartphone vornehmen.
Vor einiger Zeit hat Google das neue föderale Lernen des Assistant angekündigt, bei dem Sprachbefehle der Nutzer zur Auswertung an die Google-Server gesendet und dort zu weiteren Forschungszwecken gespeichert werden können. Dabei geht es darum, die Erkennung immer weiter zu verbessern. Das kann natürlich auch dabei helfen, die alltäglichen Situationen der Menschen besser einzuschätzen und zu erkennen, ob der Assistant nun gemeint ist oder nicht.
Das wird noch ein spannendes Thema in den nächsten Jahren. Und weil Amazon nun vorgelegt hat, muss auch Google bald einen Haushalts-Roboter bringen, der dann wieder ganz andere Möglichkeiten haben kann.
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