Das Betriebssystem Android leidet seit vielen Jahren an einer hohen Fragmentierung, die sich mit jeder neuen Version immer weiter verschärft. Mittlerweile sind mehr als ein Dutzend verschiedene Versionen im Umlauf, die aufgrund der enormen Verbreitung oftmals Nutzerzahlen in Millionenhöhe habe. Mit einem neuen Ansatz möchte man nun versuchen, die Umsetzung der Updates für die Smartphone-Hersteller zu vereinfachen.
Die hohe Fragmentierung von Android hat viele Gründe und wird sich sehr wahrscheinlich niemals vollständig auflösen können – doch Google tut vieles dafür, um dieses Problem zumindest einzudämmen. Der Flaschenhals sind nach wie vor die Smartphone-Hersteller, die sich mit der Umsetzung der von Google bereitgestellten Updates und neue Versionen sehr viel Zeit lassen. Vielleicht steckt der eine oder andere Hersteller mittlerweile mehr Energie herein, aber weil sich ein Smartphone nur einmal verkaufen lässt, haben nur wenige die notwendige Motivation oder Ressourcen.
Kürzlich hat man die nächste Initiative angekündigt, mit der man den Smartphone-Herstellern weiteren Aufwand ersparen und so vielleicht die Dauer bis zur finalen Auslieferung eines Updates verkürzen kann. Man möchte bei der internen Entwicklung vom bisherigen „Forked Layout“ hin zu einem „Upstream Layout“ und sich so sehr viel näher am Linux-Kernel bewegen. Das große Ziel ist es, jegliche Hardware-Funktionen aus dem Kernel herauszulösen und als separates Modul bereitzustellen.
Davon verspricht man sich, dass die Hersteller sehr viel weniger Aufwand mit der Umsetzung einer neuen Android-Version haben. Es ist das bekannte Konzept, das man schon mit Treble und Mainline verfolgt: Möglichst viel modular umsetzen, um es einfacher austauschbar zu machen. Das soll dann auch eine Stufe tiefer auf Kernel-Ebene funktionieren.
Forked-Layout (aktuell)
Upstream Layout (geplant)
The big push is to get all of the hardware-specific code out of the generic kernel and into vendor modules. One of the big parts of this effort is that we have to have a stable interface between those vendor modules and the generic kernel so that they can ship asynchronously.
Das ist erneut ein langfristiges und sehr ambitioniertes Projekt, bei dem man wohl noch nicht sagen kann, ob es schlussendlich erfolgreich sei wird. Durch die einzelnen Module sollen die Hersteller ihre Anpassungen nur noch einmal vornehmen müssen, ohne auf vielen Ebenen aktiv werden zu müssen.