So funktioniert Google Maps: So werden die Live-Daten, Stoßzeiten und Wartezeiten mit Nutzerdaten berechnet
Auf Google Maps gibt es nicht nur jede Menge zu entdecken, sondern auch zahlreiche praktische Informationen aus den verschiedensten Datenquellen – unter anderem von den Nutzern selbst. Im Rahmen der Serie „so funktioniert Google Maps“ wird heute sehr genau erklärt, wie die beiden Features Stoßzeiten und Live-Besuchsdaten inklusive der Wartezeit-Prognose funktionieren und wie sich diese durch die Pandemie verändert haben.
Google Maps kann für sehr viele Orte Live-Besuchsdaten und Statistiken zum Ansturm liefern, mit denen ihr in Form eines einfachen Diagramms ablesen könnt, wie stark dieser Ort aktuell oder zu anderen Stunden und Tagen besucht ist. Vermutlich habt ihr das Feature schon sehr oft gesehen, aber vielleicht noch nicht im praktischen Einsatz gehabt. So findet ihr es: Öffnet einen beliebigen populären Ort in Google Maps und scrollt im Infobereich etwas nach unten. Je populärer ein Ort, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Angabe dort zu finden ist.
So werden die Daten erfasst
Google Maps verwendet für dieses Feature wenig überraschend die Standort- und Bewegungsdaten aller Android-Nutzer. Diese werden in anonymisierter Form auf den Servern gespeichert und dort ausgewertet. Der statistisch populärste Tag der Woche wird als Gradmesser für alle anderen Tage verwendet, die dann als „am stärksten besucht“, „mäßig besucht“ oder „nicht so stark besucht“ eingestuft werden. Der aktuelle Tag ist farblich hervorgehoben, ihr könnt aber auch jeden anderen Tag und jede andere Uhrzeit abrufen, um einen Besuch im voraus zu planen.
Zusätzlich zu den Statistiken gibt es bei Vorhandensein vieler Daten auch eine Live-Angabe, die in Rot dargestellt wird und Abweichungen von der Statistik zeigt. Als Beispiel nennt man, wenn eine Eisdiele an einem Tag plötzlich Gratis-Eis verschenkt, dann sind die Besuchszahlen naturgemäß höher als gewöhnlich. Weil Corona die Zuverlässigkeit dieser Daten beeinflusst hat, hat man nun die Priorität auf die letzten vier bis sechs Wochen gelegt, während man zuvor auch vergangene Monate mit einfließen lassen hat.
Die Google Maps-Algorithmen sollen dazu in der Lage sein, Ausreißer zu erkennen und diese nicht als Normalzustand zu übernehmen, wobei aber man nicht verrät, wie das genau funktioniert. Stehen viele Daten zur Verfügung, gibt es neben den Statistiken und dem Live-Ansturm übrigens auch Wartezeiten – die natürlich gerade im Restaurant oder bei diversen Fast Foods sehr relevant ist. Wie man die Wartezeit vom reinen Aufenthalt unterscheidet (gerade im Restaurant oder in einer Bar) verrät man leider auch nicht.
All diese Daten sind nach offiziellen Angaben vollständig anonymisiert und der Datenschutz stand bei der Entwicklung dieser Features stets im Mittelpunkt.
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