Firefox: Bing wird für einige zur Standardsuchmaschine – bereitet sich Mozilla auf den Google-Abschied vor?
Die Google Websuche ist in sehr vielen Browsern die Standardsuchmaschine. Diese Position lässt sich das Unternehmen bei den wichtigsten Browsern sehr viel kosten – unter anderem beim Mozilla Firefox. Doch bei Mozilla bereitet man sich offenbar auf einen drohenden Abschied von Google vor: Ein kleiner Anteil der Nutzer findet plötzlich Bing statt Google als Standardsuchmaschine vor.
Die Mozilla Foundation, und damit der Firefox-Browser, wird seit vielen Jahren durch Google finanziert. Das Unternehmen zahlt jährlich zwischen 400 und 450 Millionen Dollar, um den Platz als Standardsuchmaschine im Browser zu belegen. Das ist ähnlich wie bei Apple eine Win-Win-Win-Situation, der aber ein baldiges Ende drohen könnte. Die Marktanteile von Firefox sinken immer weiter und irgendwann könnte es für Google nicht mehr lohnend sein, sich diesen Platz zu erkaufen. Insbesondere dann nicht, wenn die Nutzer ohnehin weiter Google nutzen.
Mozilla dürfte nun herausfinden wollen, wie die Nutzer auf eine andere Suchmaschine reagieren und hat nun für ein Prozent aller Nutzer plötzlich ungefragt Bing als Standardsuchmaschine eingestellt. Die Nutzer wurden darüber nicht informiert und dürften wohl nicht ganz glücklich darüber sein, dass da aus der Ferne eingegriffen wird. Sie müssen nun entweder die Standardsuchmaschine manuell wieder ändern oder versuchen mit Bing zu leben. Mozilla wird sich wohl dafür interessieren, wie viele Menschen sich für zweites entscheiden. Der Firefox-Test soll wohl bis Anfang 2022 laufen.
Der aktuelle Deal zwischen Google und Mozilla läuft im Jahr 2023 aus. Müsste somit im kommenden Jahr neu verhandelt werden. Gut möglich, dass sich Microsoft schon in Stellung gebracht hat und hinter der Aktion steckt. Sollte man an Googles Stelle treten, hat man natürlich ein Interesse daran, dass die Nutzer auch bei Bing bleiben.
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Perfect Match
Ich finde, die passen gut zusammen: einen Browser, den keiner mehr will und eine Suchmaschine, die nichts findet (und die auch kaum jemand benutzen mag). In Kombination quasi die bad-bank des Internets 🙂
Ja, Chrome hat deutlich mehr _Marktanteil_ als Firefox, aber dennoch hat Firefox immer noch ein paar hundert Millionen (!) aktive Nutzer und das als „keiner will Firefox“ abzutun, ist schon mehr als nur ein bisschen Arroganz.
Firefox für Android erlaubt in Verbindung mit uBlock eine einheitliche lesbare Schrift für Fließtext auf nahezu allen Webseiten. Quasi ein immer eingeschalteter Lesemodus ohne dessen Nachteile. Das ist einzigartig, kein anderer Browser bietet das. Bing dagegen gefällt mir nicht, ich nutze lieber Google und würde das von Hand umstellen.