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Android: Wucher im Play Store? App Store wäre schon ab 6 Prozent Gebühren profitabel – Google verlangt 30

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Der Google Play Store ist der mit Abstand größte App Store für Android und für die allermeisten Nutzer die erste Anlaufstelle auf der Suche nach Apps. Diese große Reichweite lässt man sich in Form von Gebühren sehr gut bezahlen, doch schon seit langer Zeit gibt es Diskussionen darüber, ob deren Höhe noch angemessen ist. Wie nun bekannt wurde, könnte Google auch mit sehr viel weniger Anteilen profitabel wirtschaften.


Der Google Play Store steht allen Nutzern und Entwicklern (abgesehen von einer einmaligen Gebühr) kostenlos zur Verfügung und stellt die für den Vertrieb der Apps notwendige Infrastruktur bereit. Finanziert wird diese hauptsächlich durch kostenpflichtige Apps oder Bezahlvorgänge innerhalb von Apps, die über die Google Play-Infrastruktur abgewickelt werden. Google behält sich von jeder Transaktion einen Anteil von 30 Prozent, sodass von jedem ausgegebenen Euro nur 70 Cent bei den Entwicklern ankommen.

Googles Betriebskosten für den Play Store
Eine Gebühr in Höhe von 30 Prozent klingt erst einmal sehr hoch. Wenn man den Play Store aber als Händler betrachtet, der das Produkt an den Endnutzer verkauft, dann ist es eine je nach Branche marktübliche Marge. Doch nun kann man den Vertrieb von digitalen Gütern nicht unbedingt mit physischen Waren vergleichen, die eine völlig andere Kostenstruktur haben. Der Play Store benötigt keine Verkaufsfläche, muss keine Miete zahlen, beschäftigt kein Verkaufspersonal und so weiter.

Dafür steht bei Google die gigantische Infrastruktur im Hintergrund, die für den Betrieb des Play Stores benötigt wird. Immerhin greifen mehr als zwei Milliarden Nutzer täglich darauf zu und laden Apps und Updates herunter. Google hat natürlich Erfahrung mit einem solchen technischen Aufwand, aber das Ganze muss irgendwie finanziert werden.




Wie nun bekannt wurde, soll Google-intern kalkuliert worden sein, dass man mit Gebühren in Höhe von etwa 6 Prozent den Play Store wirtschaftlich betreiben könnte. Unter dem Strich würde also eine schwarze Null stehen. Dass man stattdessen 24 Prozentpunkte mehr einbehält – und damit immerhin ein Viertel des Kaufpreises der App – scheint allein auf das Gewinnkonto zu fließen. Man kann also sagen, dass jeder vierte im Play Store ausgegebene Euro schlussendlich in Larry Pages Geldspeicher landet.

Doch das ist vielleicht etwas zu einfach gedacht, denn der Play Store muss sich nicht nur selbst tragen, sondern auch die Android-Entwicklung finanzieren bzw. subventionieren. Die Entwicklung von Android dürfte bei Google gewaltige Summen verschlingen, doch das Endprodukt wird allen Nutzern und Smartphone-Herstellern kostenlos angeboten. Android muss also über andere Wege wie etwa den Einnahmen aus der Google Websuche oder eben den Play Store-Umsätzen subventioniert werden. Und auch das lässt sich Google sehr viel Geld kosten.

Wie viel das Unternehmen unter dem Strich mit Android verdient bzw. wie groß die Anteile sind, die vom Play Store-Gewinn (2019 waren es vier Milliarden Dollar) wieder abfließen, ist nicht bekannt und trotz recht detaillierter Quartalszahlen nicht ersichtlich.

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[The Verge]


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