Google führt immer wieder neue Sicherheitsfeatures für Android ein, die das Betriebssystem für alle Nutzer sicherer gestalten sowie mögliche schadhafte Apps verhindern sollen. Im vergangenen Jahr wurde mit Android 11 eine Funktion eingeführt, die längerer Zeit nicht genutzte Apps automatisch die wichtigsten Berechtigungen entziehen kann. Weil das offenbar sehr effektiv ist, soll es in Kürze für Milliarden weitere Smartphones ausgerollt werden.
Viele Nutzer dürften heute deutlich mehr als noch vor einigen Jahren im Blick haben, welchen Apps sie welche Berechtigung gewähren. Allerdings gelten diese in den allermeisten Fällen auf Dauer, sodass eine möglicherweise längerer Zeit nicht mehr genutzte App plötzlich Dinge tun könnte, von denen der Nutzer nichts weiß. Um dieses Problem etwas einzuschränken, hat man mit Android 11 im vergangenen Jahr den „unused app permission reset“ eingeführt. Das bedeutet, dass den Apps nach längerer Zeit der Nicht-Nutzung (etwa drei Monate) automatisch die wichtigsten Berechtigungen entzogen werden.
Zu den entzogenen Berechtigungen gehören der Zugriff auf die Kamera, Zugriff auf das Mikrofon, auf den Standort und die auf dem Gerät gespeicherten Dateien sowie auf die Telefonfunktion. Natürlich können die Berechtigungen jederzeit wieder erteilt werden. Damit das im Alltag keine Probleme bereitet, sind eine Reihe von Apps automatisch ausgenommen, die ihre Hauptaufgabe möglicherweise naturgemäß nur im Hintergrund durchführen.
Um bei älteren Apps keine Probleme auszulösen, wird das Ganze auch in den älteren Betriebssystemen nur für die Apps angewendet, die Android 11 oder höher als Target-Version verwenden. App-Entwickler haben die Möglichkeit, ihre eigenen Anwendungen ausnehmen zu lassen, wenn der Nutzer dem zustimmt. Ab Dezember wird das bisher nur ab Android 11 nutzbare Feature auch für die Android-Versionen 6.0 Marshmallow bis Android 10 eingeführt. Der Rollout erfolgt über den Google Play Store.