Smartphones haben sich in den letzten eineinhalb Jahrzehnten wahnsinnig weiterentwickelt und sowohl den Funktionsumfang stark ausgebaut als auch die Leistung vervielfacht. Doch ein Detail ist praktisch unverändert geblieben, vielleicht auch aus gutem Grund: Die Form des Smartphones. Ein Startup hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, neue Formen zu etablieren und hat kürzlich das erste runde Smartphone vorgestellt. Ein Blickfang ist es in jedem Fall.
Smartphones haben seit Beginn des Booms im Jahr 2007 die gleiche Grundform – nämlich ein Rechteck. Es ist höher als breit und mit mal mehr und mal weniger stark abgerundeten Ecken eben jenes Rechteck. Die Gründer des Startups dToor finden das ziemlich langweilig und haben im Sommer mit Cyrcle das erste runde Smartphone vorgestellt, das bei Kickstarter unterstützt und gleichzeitig vorbestellt werden kann.
Das Smartphone ist allerdings nicht vollständig rund, sondern eher ein oval, das aber dennoch auf den ersten Blick mehr in Richtung Kreis geht. Ein perfekter Kreis ist hingegen das 3,45 Zoll Display mit einer Auflösung von 800 x 800 Pixeln. Über und unter dem Display befinden sich Komponenten wie Lautsprecher, ein Temperatursensor sowie eine 13 Megapixel-Kamera. Kurios wird es aber auch auf der Rückseite sowie an den Seiten: Während andere Unternehmen den Lautsprecheranschluss (3,5mm Klinke) wegsparen, hat man sie hier gleich 2x verbaut. Genauso wie einen USB-B sowie einen USB-C Anschluss.
Der doppelte Kopfhöreranschluss ist der Tatsache geschuldet, dass man das gemeinsame Musikhören mit kabelgebundenen Kopfhörern ermöglichen möchte – zumindest suggeriert das eines der veröffentlichten Werbebilder. Eine Speicherkarte lässt sich einschieben, auf dem Smartphone kommt allerdings leider Android 10 zum Einsatz und es ist kaum zu erwarten (meiner Meinung nach), dass es da jemals Updates geben wird.
Kurios – aber warum eigentlich nicht?
Auch wenn es so wirkt, soll das Ganze kein Spaß-Projekt sein. Bei Kickstarter konnte man das Ziel von 10.000 Dollar mit einem derzeitigen Stand von über 15.000 Dollar erreichen. Ist für Kickstarter-Verhältnisse natürlich nicht viel Geld und man muss sich fragen, wie das Unternehmen eine solche Entwicklung und Produktion mit nur 10.000 Dollar finanzieren will. Aber mal von den ganzen Fragezeichen und Kuriositäten abgesehen: Warum sollte ein solches Smartphone keine Chance haben?
Wer noch in der guten alten Handy-Zeit gelebt hat, dem waren solche Geräte nicht fremd. Damals gab es runde Geräte, ovale Geräte, merkwürdig angeordnete Tastaturen und alle nur erdenklichen Formen, mit denen man aus der Nokia 3210-Masse herausstechen konnte. Seit dem Smartphone-Boom hat es so etwas nicht mehr gegeben. Mit den Foldables geht es zwar ein wenig weg vom klassischen Formfaktor, aber schlussendlich sind das auch nur rechteckige Smartphones und im aufgeklappten Stadium Tablets.
Gerade Smartwatches zeigen, dass runde Displays funktionieren können. Ob man das auf einem Smartphone braucht, sei mal dahingestellt. Ich würde es Stand Heute persönlich nicht haben wollen, aber begrüße dennoch den Mut und vielleicht geht ja aus solch einem Anstoß eines Tages ein neuer Formfaktor hervor.
[Golem]