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Android Auto: Googles Infotainment-Plattform kabellos nutzen – Dongles von AAWireless & Carsifi im Vergleich

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Googles Infotainment-Plattform Android Auto lässt sich in vielen Millionen Fahrzeugen verwenden, ist allerdings auf eine ständige Verbindung zwischen Smartphone und dem Infotainment-System angewiesen – meist per Kabel. Gleich zwei Startup-Projekte ermöglichen die kabellose Nutzung in fast jedem Auto und buhlen um die Gunst der Nutzer. Hier findet ihr einen Vergleich zwischen den beiden Dongles von AAWireless und Carsifi.


Die Infotainment-Variante von Android Auto ist zur Nutzung auf eine ständige Verbindung zum Smartphone angewiesen, denn tatsächlich wird Android Auto auf dem Mobiltelefon ausgeführt und lediglich auf dem Display im Fahrzeug dargestellt – mehr dazu Hier. Das ist manchmal eine recht wacklige Angelegenheit, funktioniert aber grundsätzlich und war der wichtigste Baustein für die rasend schnelle Verbreitung von Android Auto. Allerdings war man lange Zeit auf ein Kabel angewiesen und die kabellose Variante wird erst seit dem vergangenen Jahr langsam ausgerollt.

Weil viele Fahrzeuge bzw. dessen Infotainment-System die kabellose Variante nicht unterstützen, haben es sich gleich zwei Bastler-Teams zur Aufgabe gemacht, eine Lösung zu finden: Einmal das im vergangenen Jahr gestartete Projekt AAWireless und noch ganz frisch das Team von Carsifi. Wir haben euch bereits beide Lösungen hier im Blog vorgestellt und nicht wenige werden sich fragen, für welches der beiden Produkte sie sich nun entscheiden sollen.

Die Entscheidung können wir euch nicht abnehmen, aber dafür einen schnellen Vergleich der wichtigsten Fakten liefern, die über die beiden Dongles bekannt sind. Die Lösungen sind sehr ähnlich, doch in der Herangehensweise unterscheiden sich die beiden Projekte, von denen sich schwer sagen lässt, welches der beiden zuerst die Idee gehabt hat.




AAWireless

Fakten:

  • Start des Projekts: September 2020 auf Indiegogo
  • Kapital: 3,6 Millionen Dollar von 41.344 Unterstützern
  • Verkaufspreis: 85 Dollar
  • Weiteres: Smartphone-Wechsel per App, Companion-App wird benötigt, Probleme mit Xiaomi-Smartphones

AAWireless ist im September 2020 an den Start gegangen und hat schon wenige Tage später einen riesigen Hype erzeugt, weil man endlich eine Lösung für die kabellose Nutzung von Android Auto bieten konnte. Ein Problem, das viele Nutzer lieber gestern als heute erledigt hätten. Gestartet ist man mit einer Attrappe, die aber tatsächlich funktionsfähig war und erst später die finale Form erhalten hat. Es gibt einen USB-Anschluss, eine LED und sonst nichts. Einfach das Gerät per USB mit dem Infotainment-Display verbinden und fertig. Der Dongle fungiert praktisch als Antenne für das Display und übernimmt die drahtlose Verbindung zum Smartphone.

Zum Einrichten ist eine Companion-App notwendig, die nur den notwendigsten Funktionsumfang bietet. Der Wechsel zwischen zwei Smartphones soll möglich sein, ist aber noch eine Baustelle und wird mit weiteren OTA-Updates ausgebaut. Derzeit konzentriert man sich vor allem darauf, die Produktionsprobleme in den Griff zu bekommen, unter denen man seit Monaten leidet. Das kommuniziert man sehr offen und macht einen guten Eindruck. Dennoch ist es mit mehrfachen Preissteigerungen und Verzögerungen verbunden.

» Alle Informationen zu AAWireless




Carsifi

Fakten:

  • Start des Projekts: August 2021 auf Kickstarter
  • Kapital: 400.000 Dollar von 4.400 Unterstützern
  • Verkaufspreis: 79 Dollar
  • Weiteres: Smartphone-Wechsel per Magic Button, noch keine Probleme bekannt, soll schon am Markt sein

Carsifi ist erst vor zwei Wochen bei Kickstarter gestartet und stieß ebenfalls auf große Begeisterung. Zwar ist der Hype deutlich geringer – man hat nur etwa 10 Prozent des Kapitels und der Unterstützer von AAWireless gewinnen können – aber dafür waren auch die Ansprüche deutlich geringer. Carsifi ist bereits ein fertiges Produkt, das auch schon verkauft worden sein soll. Man wendet sich nach eigenen Angaben nur deswegen an Kickstarter, weil man durch die Chip-Engpässe die Lieferanten wechseln muss und dafür ein überschaubares Kapitel von unter 10.000 Dollar benötigt. Der Dongle ist kleiner der von AAWireless und besitzt neben dem USB-Anschluss zwei LEDs sowie den „Magic Button“, der unter anderem für den Wechsel des Smartphones benötigt wird.

Carsifi benötigt für den Betrieb keine App, wenn mindestens Android 9 zum Einsatz kommt. Eine Companion-App ist zwar verfügbar, wird aber nur für die einmalige Einrichtung sowie für die Konfiguration benötigt. Man sollte daher auch nicht mit vielen OTA-Updates rechnen, sondern das Gerät einfach als „it just works“ betrachten. Die Begriffe „Plug & Play“ werden im Carsifi-Marketing mehrfach verwendet. Der Dongle ist zwar nach eigenen Angaben fertig, aber das Kickstarter-Projekt in einem viel früherem Stadium. Es muss sich zeigen, ob man die großen Versprechen halten kann oder ab November – wenn man liefern möchte – in ähnliche Schwierigkeiten gerät.

» Alle Informationen zu Carsifi




AAWireless vs. Carsifi

Ich denke, es wird deutlich, dass sich die beiden Projekte sehr ähnlich sind. Natürlich kann man anführen, dass es keine andere vernünftige Lösung zu einem vergleichsweise schlanken Preis geben kann und dass der Funktionsumfang ebenfalls eher überschaubar ist. Es wäre naheliegend, dass sich Carsifi bei AAWireless inspiriert hat, denn immerhin sucht das Projekt nun ein Jahr nach AAWireless nach Unterstützern. Auf der anderen Seite scheint Carsifi auf den ersten Blick ausgereifter zu sein und ist nach eigenen Angaben schon seit einiger Zeit im Handel erhältlich. Selbst die Videos der beiden Dongles sind ähnlich. Gut möglich, dass die Überschneidungen zufällig sind. Das mag ich nicht bewerten.

Schlussendlich wird das Projekt erfolgreicher sein, das liefern kann. AAWireless kämpft praktisch seit Beginn des Jahres mit Problemen und musste mehrfach Komponenten tauschen und die Preise erhöhen. Carsifi sieht sich nach eigenen Angaben gut aufgestellt und will keine Lieferprobleme am Horizont sehen. Das kann Naivität oder bessere Planung sein – wir wissen es nicht. Schlussendlich belebt Konkurrenz und das Geschäft, doch es bleibt abzuwarten, wie viel Ressourcen die beiden Startups in mögliche Weiterentwicklungen investieren können.

Für welchen Dongle würdet ihr euch entscheiden?

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