Google Bookmarks wird eingestellt: Eine Zeitreise in die Vergangenheit & so könnt ihr alle Lesezeichen sichern

 

Google hat im Laufe der Jahre unzählige Apps und Plattform gestartet, umgebaut und viele aus verschiedensten Gründen wieder eingestellt. In wenigen Wochen wird man der Plattform Google Bookmarks den Stecker ziehen, bei der die Gründe für die Einstellung mehr als nachvollziehbar sind. Bis dahin habt ihr noch Zeit, alle eure gespeicherten Lesezeichen zu exportieren. Das geht mit nur einem Klick und bewahrt euch diese fast schon historischen Inhalte.

Die Lesezeichen-Verwaltung Google Bookmarks gehört zu den ältesten Google-Produkten, die im wahrsten Sinne des Wortes noch aus einer anderen Zeit stammen und bis auf wenige Ausnahmen eigentlich eingestellt oder mit neuen Produkten verschmolzen wurden. Der Bookmark-Dienst wurde im Jahr 2005, nur ein Jahr nach GMail, gestartet und erfreute sich nach meiner Erinnerung kurzzeitig recht großer Beliebtheit. Damals war die große Zeit von del.icio.us und ähnlichen Diensten – falls sich noch jemand daran erinnert.

Die Lesezeichen konnten bei Bookmarks in der Cloud gespeichert und mit Tags versehen werden, um sie einfacher zu finden. Dazu eine Suchfunktion, die Möglichkeit zum Filtern nach den Tags und fertig war der Lesezeichen-Dienst. Einige wenige Portale haben sich wohl mit der Plattform synchronisiert, doch Google selbst hat das Tool niemals mit dem Chrome-Browser oder der Websuche verbunden – warum auch immer. Eine Anbindung an die Google Toolbar hat es nach meiner Erinnerung gegeben. Doch zu weiteren Integrationen wird es auch nicht mehr kommen, denn nun hat man die Einstellung der Plattform für den 30. September 2021 angekündigt.

Gut möglich, dass die Plattform im Hintergrund noch viele Jahre eine große Rolle gespielt hat, auch wenn sie wohl nur noch sehr wenige aktive Nutzer hat. Dort finden sich bis heute die favorisierten Orte von Google Maps, sodass bei dem einen oder anderen Nutzer vielleicht noch einige aktuelle Einträge zu finden sind.

Die Google Maps-Anbindung ist es auch, die für den sehr langen Fortbestand des Dienstes gesorgt haben dürfte. Doch wie Google bestätigt hat, wird die Einstellung der Plattform keinerlei Auswirkungen auf die Kartenplattform haben. Alle favorisierten Orte werden weiterhin in Google Maps zu finden sein. Abgesehen davon dürften die allermeisten wohl auch nur Links aus dem vergangenen Jahrzehnt vorfinden.

So exportiert ihr eure Bookmarks
Wer sich die uralten Bookmarks bewahren möchte, muss einfach nur diesen Link (Download startet sofort) aufrufen und erhält eine HTML-Datei. Alternativ öffnet ihr Google Bookmarks im Browser und wählt unten links im Menü den Eintrag „Lesezeichen exportieren“. In dieser HTML-Datei findet ihr eine nach Tags sortierte Liste aller Lesezeichen inklusive einer möglichen Beschreibung. Vermutlich werdet ihr diese Liste niemals benötigen, aber dennoch möchte der eine oder andere sie vielleicht für die digitale Ewigkeit verfahren.

Viele Links dürften heute ins Leere führen, denn sie sind bis zu 15 Jahre alt. Ich fand es sehr interessant, mir meine längst vergessene Lieblings-Webseiten und Links aus den Jahren 2006 bis 2008 noch einmal anzusehen. Vielleicht habt ihr die Plattform aber auch bis heute genutzt, was ich bei den allermeisten Nutzern aber eher ausschließen würde.

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