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Fortnite: Google wollte Spielestudio Epic übernehmen & Epic bot Google einen Stadia-Tauschhandel an (Bericht)

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Rund um das Epic-Verfahren gegen Apple und Google kamen in den letzten Monaten einige interessante Details ans Tageslicht, die wir ohne die Klage des Fortnite-Entwicklers gegen die App Store-Betreiber wohl niemals erfahren hätten. Wie nun aus dem Gericht vorliegenden Unterlagen hervorgeht, wollte Google das damals brodelnde „Problem“ sogar dadurch aus der Welt schaffen, Epic einfach zu übernehmen.


Google wollte Epic kaufen
If you can’t beat them, buy them. Dieses Motto kam 2018 auch bei Google an und so hatte man Pläne verfolgt, den Fortnite-Entwickler Epic zu kaufen, um das drohende Problem rund um die Play Store-Gebühren aus der Welt zu schaffen. Damals forderte Epic deutlich geringere Provisionen und saß mit Fortnite an einem sehr starken Hebel. Daraus wurde bekanntlich nichts, Fortnite wurde außerhalb des Play Stores über einen eigenen Epic-Installer verteilt und war dennoch ein Erfolg – wenn auch deutlich geringer als es möglich gewesen wäre.

Die Geschichte ist bis heute nicht zu Ende und mittlerweile finden sich alle Beteiligten in einem Verfahren wieder, das (aus Unternehmenssicht) immer wieder unschöne Details zu den App Stores ans Tageslicht bringt. Sicherlich hätte man die Probleme durch eine Übernahme aus der Welt schaffen können, aber die Büche der Pandora wäre dennoch geöffnet und es hätten sich andere Unternehmen gefunden, die an Epics Stelle getreten wären.

Epic selbst wusste von Googles Plänen damals angeblich nicht und die Pläne wurden wohl schon fallengelassen, bevor Epic überhaupt kontaktiert wurde. Leicht wäre eine Übernahme nicht gewesen, denn das chinesische Unternehmen Tencent hält gut die Hälfte an Epic und hätte sich auf einen Verkauf wohl nicht ohne Weiteres eingelassen.




Epics Stadia-Tauschhandel
Wie schon vor einigen Monaten bekannt wurde, war Fortnite-Entwickler Epic im vergangenen Jahr noch sehr daran interessiert, einen Deal mit Google einzugehen, um die strittigen Play Store-Gebühren zu umgehen. Epic verlangte, dass man keine Gebühren für In-App-Käufe bezahlen müsse und würde im Gegenzug den nach wie vor populären Titel zu Stadia bringen. Klingt im ersten Moment nach einem Win-Win-Angebot für beide Seiten.

Es hätte für beide Seite attraktiv sein können, denn Epic will die hohen Provisionen in den App Stores nicht akzeptieren und Google braucht(e) dringend große Titel bei Stadia. Allerdings hätte es auch einen gefährlichen Präzedenzfall gegeben, den Google wohl nicht riskieren wollte. Fraglich natürlich auch, ob Stadia so sehr von einem Titel profitiert hätte, der auch auf allen anderen Plattformen zur Verfügung steht.

Mittlerweile hat Google übrigens angekündigt, die Play Store-Provisionen zu halbieren, was vielleicht auch zum Teil auf Epics Vorgehen und die damit verbundenen Verfahren zurückzuführen ist.

» Stadia: Google öffnet die Spieleplattform als White Label Dienst für Publisher – Joblisting verrät erste Details

[The Verge & 9to5Google]


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