Android: Google soll Netflix geringe Play Store-Gebühren angeboten haben & könnte schon mit 6 Prozent leben
Das Gebührenmodell im Google Play Store hat sich über viele Jahre nicht geändert und auch heute noch behält sich Google grundsätzlich 30 Prozent aller Umsätze ein. Doch nun wurden im Verfahren rund um den Streit zwischen Google und Epic neue Details bekannt, die ein interessantes Licht auf diese Gebühren und deren Durchsetzung werfen: Google war zu einer Ausnahme bereit und könnte mit deutlich weniger wirtschaften.
Die 30 Prozent Gebühren im Google Play Store waren über viele Jahre in Stein gemeißelt und Google zeigte sich weder bereit für Gespräche noch Verhandlungen. Mittlerweile gibt es zwar eine teilweise Senkung auf 15 Prozent für die erste Umsatz-Million, aber prinzipiell war man niemals zu Senkungen bereit. Selbst sehr große Unternehmen bissen stets auf Granit, doch Netflix hatte offenbar gewichtige Argumente und soll von Google vor einigen Jahren das Angebot erhalten haben, sehr viel weniger Gebühren zu zahlen.
Neben Netflix sollen wohl auch Spotify und Tinder mit externer Zahlungsabwicklung gedroht und eventuell von Google das Angebot für niedrigere Gebühren erhalten haben. Über welche Höhe wir sprechen, ist leider nicht bekannt – es soll aber „signifikant weniger“ sein. Das sollte natürlich nicht bekannt werden, denn Google gab auch gegen große Partner immer wieder an, dass die Gebühren nicht verhandelbar sind. Die nun veröffentlichten Unterlagen könnten Google zukünftig in eine schwierigere Verhandlungsposition bringen.
Interessantes Detail: Angeblich soll man Google-intern berechnet haben, dass der Play Store schon ab einer Gebührenhöhe von 6 Prozent wirtschaftlich tragbar wäre. Natürlich will und muss ein Unternehmen Gewinn erwirtschaften, aber zwischen 6 und 30 Prozent liegen schon Welten…
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